Stuhr-Brinkum. Für die Veranstalter des Benefiz-Fußballturnieres in Brinkum war das Wochenende nicht einfach. Zum einen wollten sie mit ihren Gästen feiern und Spaß haben. Zum anderen waren sie in Gedanken bei ihrem guten Freund. Die Kickers For Help hatten die Veranstaltung für den verstorbenen Frank Harz und seine hinterbliebene Familie organisiert. Trotzdem schafften sie den schwierigen Spagat und konnten viele Spenden einnehmen, die zu 100 Prozent an Susan Harz und ihre beiden Töchter gehen sollen.
„Für mich schlagen zwei Herzen“, erzählte Michael Eilers, der die Benefizveranstaltung gemeinsam mit Ilona Flügel organisiert hatte. „Frank hätte gewollt, dass wir Spaß haben und einen schönen Tag verbringen. Aber alle hier Anwesenden wissen, worum es geht – das ist wichtig“, so Eilers.
Anfang des Jahres hatten sie gemeinsam mit ihrem Freund Frank die wohltätige Fußballmannschaft gegründet. „Eigentlich wäre er gerne am 4. Juni bei unserer ersten Teilnahme an einem Fußballturnier in Bonn dabei gewesen, hat es aber leider nicht geschafft“, sagte Eilers. Der 44-jährige Familienvater war im März an Leukämie gestorben. Umso wichtiger war es für die Kickers For Help, an diesem Wochenende ein großes Fest zu Ehren ihres Freundes auszurichten.
Neben einem Ballspeed-O-Meter, der die Geschwindigkeit des eigenen Schusses messen konnte, Fußball-Golf und einem Bratwurststand hatten sich auch Mitglieder der Deutschen Konchenmarkspenderdatei (DKMS) am Sonnabend auf dem Platz eingefunden. An einem Stand informierten Mareike Rieckers und Laura Radel die Gäste und verwiesen auf die Internetseite www.dkms.de.
„Dort kann man seine Kontaktdaten angeben und sich mit einem Klick registrieren lassen. Das erforderliche Stäbchen wird einem dann zugeschickt“, erklärte Laura Radel. Spender sollten zwischen 18 und 55 Jahre alt sein und keine chronischen Erkrankungen haben. Nach zwei Wochen wird den Teilnehmern auch ein Ausweis zugeschickt, den sie stets bei sich tragen sollten. „Wenn eine Person mit Leukämie dieselben genetischen Merkmale besitzt wie der Spender, wird man kontaktiert“, erklärte Rieckers.
Um möglichst viele Gäste anzulocken, hatte Eilers seine Kontakte im Eventmanagement-Bereich genutzt und auch einige prominente Gäste gewinnen können. Mitglieder aus den Reality-Shows „Big Brother“ und „Newtopia“ stellten am Sonnabendnachmittag ein Team, konnten mit ihrer Leistung aber nicht so recht glänzen: „Mit einem 6:0 schlagen die Kickers For Help das Team von Big Brother und Newtopia – was für ein Spiel“, schallte es aus den Mikrofonen über die Brinkumer Sportanlage.
„Ist nicht so schlimm“, resümierte Klaus Aichholzer, besser bekannt als Big-Brother-Klaus, nach dem ersten verlorenen Spiel. „Es soll ja Spaß machen, und dabei sein ist sowieso alles.“ Für ihn und seine Mannschaft war sofort klar, an diesem Tag dabei zu sein und die Familie zu unterstützen. „So ein Ereignis wirft einen natürlich völlig aus der Bahn, und da ist es wichtig zusammenzuhalten“, sagte Aichholzer, der am Abend auch bei der After-Show-Party auf der Bühne stand. Neben dem Promi-Team und den Kickers For Help spielten auch die DKMS und weitere Firmenmannschaften mit.
Den Anstoß für das erste Spiel übernahm Susan Harz selbst. „Das war nicht geplant, und eigentlich halte ich mich auch lieber im Hintergrund“, erzählte sie. Mit einem sicheren Gefühl war sie ins Wochenende gestartet, denn sie wusste genau, dass sie Unterstützung von all ihren Freunden und Verwandten erhalten würde. Susan Harz: „Das war mir ganz wichtig, viele sind auch von weiter weg angereist. Ich bin überwältigt und begeistert zugleich von den vielen Menschen und möchte ein großes Dankeschön an alle Mitwirkenden aussprechen.“
Am Ende des Tages übernahm Schirmherr Thomas Schaaf die Siegerehrung für die insgesamt acht Teams. Am Sonntag klang das Fest mit einem Gottesdienst sowie Kaffee und Kuchen aus.