Steinfeld. Es gibt keinen Schützenverein und auch weder Dorfjugend noch Sportverein. Im beschaulichen Dörfchen Steinfeld mit seinen gut 200 Einwohnern passiert das ganze Jahr über nicht allzu viel. Am kommenden Wochenende ändert sich das grundlegend, denn wie an jedem ersten Sonnabend im September steigt auf dem großen Grundstück von Christoph Maack und seinen Eltern ein Event namens Beachparty. Voriges Jahr seien 2000 Menschen zum Tanzen und zum Feiern gekommen, erzählt der Veranstalter.
Der 37-jährige Christoph Maack ist nicht nur Maschinenbau-Ingenieur, sondern betreibt auch eine Firma für Veranstaltungstechnik, mit der er auf Hochzeiten, Zeltfeten oder auch Messen unterwegs ist und damit seinen Lebensunterhalt verdient. Für die Riesenparty in seinem Heimatdorf fährt er alles auf, was er an Ideen, Technik und Deko zu bieten hat, scheint es.
Alleine 50 Surfbretter, die meisten über Kleinanzeigen günstig geschossen, zieren das Außengelände und die Wände der beiden phantasievoll geschmückten Indoor-Areas, wie die Partybereiche mit ihren Tanzflächen und Bars in der früheren Kartoffelscheune und der benachbarten Maschinenhalle genannt werden. Letztere ist diesmal als Unterwasserwelt angelegt, mit beleuchteten Quallen, die Maack und seine Freunde aus Regenschirmen gebastelt und unter die Decke gehängt haben.
Die Hauptbühne ist im Freien aufgebaut, hinterm Wohnhaus der Familie. Umsäumt wird sie von einer Scheune, die zur Bar umfunktioniert wird, und einem großen Tresen. Dazwischen spannen Maack und seine Helfer ein großes Dach als Regenschutz. Sicherheitshalber. Man wisse ja nie, wie das Wetter wird, sagt er. Meistens hätten sie ja Glück. Einmal habe es allerdings heftig geregnet, und trotzdem seien 1600 Leute gekommen. Auf der Hauptbühne sorgt KDJ, ein DJ aus Nartum, für die Musik, unterstützt wird er dabei von einer Geigerin und einem Schlagzeuger, die das Duo Tales & Trouble bilden.
Telefonzellen als Mini-Disco
Weil zu einer Beachparty Sand gehört, wird davon reichlich herangekarrt. 20 Kubikmeter werden auf dem Gelände verteilt, das Material kommt aus einer Sandkuhle in Horstedt. Allein drei Lkw-Ladungen hat Maack im vorigen Jahr für die mächtige Sandburg beschaffen müssen, die vier Freunde modelliert haben. Das Gebilde hat das Jahr seit der letzten Fete gut überstanden und wurde kürzlich noch um anderthalb Meter erhöht – wofür weitere anderthalb Lkw-Fuhren Sand erforderlich waren. Von 2015 stammt der hölzerne Baywatch-Turm, von dem aus auch in diesem Jahr das Licht auf dem Partygelände gesteuert wird.
Ein sieben Meter langes Boot steht nicht nur zur Deko mitten auf dem Gelände herum, sondern dient als Bar. Und gleich mehrere Telefonzellen gibt es, die ebenfalls anderen Zwecken dienen als früher. Eine wird zur Minibar, und die beiden anderen werden als Mini-Discos genutzt: In der einen laufen Malle-Hits, in der anderen wird Goa-Musik gespielt. "Zwei bis drei Leute können tatsächlich darin tanzen", sagt Maack. Bis Sonnabend wird das Partygelände komplett eingezäunt, und ein großer Toilettenwagen sei auch geordert worden. Für die Männer gebe es auch Pinkelrinnen.
Angefangen hat das Party-Event ganz klein. "Wir haben 2005 als Buddelparty mit acht Mann angefangen", so Maack. 2011 gab es die erste öffentliche Beachparty, die gut angekommen und seitdem immer größer geworden sei.
Steinfelder Beachparty am Sonnabend, 1. September. Beginn 22 Uhr, Ende 5 Uhr. Der Eintritt kostet im Vorverkauf acht Euro, an der Abendkasse zehn Euro.