Steinfeld. War es ein Wolf? Am Dienstagvormittag ist ein 55-jähriger Arbeiter der Gemeinde Bülstedt während der Pflege der Grünanlage am Friedhof in Steinfeld von einem Tier gebissen worden. Während in einer Mitteilung der Polizei von einem Wolf die Rede ist, relativiert Bürgermeister Jochen Albinger die Wolfsmeldung: „Noch liegen keine Beweise dafür vor, und es gab keine weiteren Zeugen. Es könnte auch ein Hund gewesen sein.“
Laut Polizei habe der Gemeindearbeiter während seiner Arbeit am Zaun gekniet und mit seiner Hand nach hinten gefasst. Plötzlich habe er festgestellt, dass die Hand von hinten gehalten wurde. Er habe sich umgeblickt und einen Wolf erkannt, der nach seiner Hand geschnappt habe. Drei weitere Wölfe eines Rudels hätten die Aktion mit etwas Abstand beobachtet. Der 55-Jährige habe sich befreien und die Wölfe vertreiben können. Später habe sich der Mann mit leichten Verletzungen an seiner Hand in ärztliche Behandlung begeben.
Vom Hausarzt ist Albinger als Arbeitgeber über den Vorfall informiert worden. Albinger hat sich nach eigener Aussage am Mittwoch ans Umweltministerium gewandt, um zu klären, wie er mit diesem Fall umgehen solle. „Wenn es um den Wolf geht, ist das öffentliche Interesse groß“, so der Bürgermeister. Ein Mitarbeiter des Ministeriums habe ihn daraufhin gebeten, Zurückhaltung zu üben, so lange die Faktenlage nicht eindeutig geklärt sei. Noch am Mittwoch seien zwei Mitarbeiterinnen des Wolfsbüros des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) aus Hannover nach Steinfeld gereist, um Spuren zu sichern. Ob noch DNA-Spuren genommen werden konnten, wusste Albinger nicht sagen. Für diesen Donnerstag hat die Behörde weitere Informationen angekündigt.
Albinger verweist auf einen Fall, der sich vor einigen Monaten in Bülstedt zugetragen haben soll. Damals sei angeblich ein Wolf unterwegs gewesen, der sich schließlich als Hund erwiesen habe.