Tarmstedt. Es war eine lange Nacht für die Wahlhelfer, die nach der Kommunalwahl die Stimmen gezählt und übermittelt haben. Hier ein Überblick über die Frauen und Männer, die sich künftig im Tarmstedter Samtgemeinderat und in den Räten der Mitgliedsgemeinden engagieren werden.
Breddorf
Susanne Schmiedel hat bei der Gemeindewahl in Breddorf gleich in mehrfacher Hinsicht ein bemerkenswertes Ergebnis erzielt: Die aus Bayern zugezogene Berufssoldatin ohne kommunalpolitische Erfahrung hat auf Anhieb mit weitem Abstand die meisten Stimmen bekommen, nämlich 348. Da die parteilose 45-Jährige, die für die SPD angetreten war, auch von der konservativen Wählergemeinschaft, die keinen eigenen Kandidaten gefunden hat, unterstützt wird, sieht sie wohlgemut ihrer Wahl zur Bürgermeisterin von Breddorf entgegen – ein Novum, denn noch nie stand eine Frau an der Spitze der Gemeinde, der in den vergangenen Jahren Günther Ringen vorstand, der nicht mehr angetreten war.
Ebenfalls neu ist, dass die FDP (6,5 Prozent) einen Sitz im Rat erlangt hat, dafür sind die Grünen (5,4 Prozent) rausgeflogen. Die SPD (45,8 Prozent) hat einen Sitz zugelegt, die Wählergemeinschaft (42,2 Prozent) hat einen Sitz verloren, beide haben jetzt jeweils fünf Mandate, wie sich nach der Auszählung gegen 3.10 Uhr in der Nacht herausstellte. Von der SPD-Liste gewählt wurden: Susanne Schmiedel (348), Ursula Otten (126), Heinz Witten (111), Janina Meyer (88), Rainer Preuss (55); FDP: Joshua Henning (105); Wählergemeinschaft: Georg Gerken (180), Jan Harms (158), Robert Windt (94), Sabine Ringen (88) und Harm Rosenbrock (88). Wahlbeteiligung: 69,08 Prozent.
Tarmstedt
Auch in Tarmstedt hat die Frau, die Bürgermeisterin werden will, das beste Ergebnis erzielt: Gegen 2.58 Uhr stand fest, dass Hella Rosenbrock 777 Stimmen bekommen hat. "Eine toller Vertrauensbeweis, damit hätte ich nicht gerechnet", freut sich die gebürtige Tarmstedterin, die dem langjährigen und nun scheidenden Bürgermeister Wolf Vogel (SPD) nachfolgen soll. Sie sagt aber auch: "Ein bisschen Bammel habe ich schon vor der Herausforderung." Die SPD (27,4 Prozent) verliert zwei Sitze und kommt jetzt auf vier Mandate, die Grünen (12,1 Prozent) und die FDP (12,2 %) legen jeweils von einem auf zwei Sitze zu, und die CDU (48,3 Prozent) verbessert sich von sechs auf sieben Sitze.
Von der CDU-Liste wurden gewählt: Hella Rosenbrock (777), Joachim Müller (429), Tobias Zöllner (220), Florian Kruse (neu, 178), Frauke Detjen (neu, 165), Kerstin Holle (neu, 161), Bernd Willenbrock (159); SPD: Bernd Sievert (481), Thomas Natho (neu, 212), Ina Marx (neu, 128), Sylvia Best (neu, 127); Grüne: Faruk Maulawy (207), Wilfried Kösters (neu, 101); FDP: Henry Michaelis (228), Heinz-Hinrich Ohlrogge (neu, 124). Wahlbeteiligung: 64,52 Prozent.
Hepstedt
In Hepstedt stand um 2.03 Uhr fest, dass Heidi Stelljes mit 491 Stimmen das beste Resultat erzielt hat. "Das hat mich sehr gefreut, dass ich so viel Bestätigung aus dem Dorf bekommen habe", so die künftige Bürgermeisterin, die bislang Stellvertreterin von Bürgermeister Markus Schwiering ist. Sie lässt nicht unerwähnt, dass der Frauenanteil im Rat von drei auf vier steigt. Ebenfalls gewählt wurden Friederike Blanken (neu, 211), Günter Rosenbrock (190), Julia Heuduk (neu, 159), Jürgen Blanken (132), Iris Bammann (98), Holger Meyer (neu, 80), Helmut Müller (77) und Karl-Heinz Meyer (69), Wahlbeteiligung: 66,08 Prozent.
Bülstedt
Auch in Bülstedt hat mit Johanna Bäsmann eine Neueinsteigerin auf Anhieb die meisten Stimmen bekommen, also auch mehr als der amtierende Bürgermeister Timo Knoop. Sie habe aber keine Ambitionen, ihm den Job streitig zu machen, sagte sie auf Anfrage. Sie sei schließlich erst zur Landfrauenvorsitzenden gewählt worden, damit sei sie schon gut ausgelastet. Und Knoop habe bereits sein Interesse an dem Amt bekundet. Offen ist noch, ob der frühere Bürgermeister Jochen Albinger sein Mandat annimmt. "Es sind zu viele aus dem alten Rat wiedergewählt worden", meint er, "da werden keine ruhigen und konstruktiven Strukturen reinkommen." Die Grünen (9,4 Prozent) kommen auf einen Sitz, ebenso die Aktive Gemeinschaft Bülstedt (AGB, 13,2 Prozent), während fünf Sitze an die Wählergemeinschaft Bülstedt (52 Prozent) und zwei an die Wählergemeinschaft Steinfeld (22,7 Prozent) gehen. Die Gewählten: Klaus Heinrichs (Grüne, 62 Stimmen); Wählergemeinschaft Bülstedt: Johanna Bäsmann (neu, 158), Timo Knoop (154), Lea Willenbrock (74), Torsten Barth (neu, 60), Leon Stauch (neu, 39); Wählergemeinschaft Steinfeld: Frank Schmätjen (111), Hans-Jörg Heitmann (neu, 88); AGB: Jochen Albinger (97). Wahlbeteiligung: 75 Prozent.
Wilstedt
In Wilstedt hat Bürgermeister Traugott Riedesel von 800 auf 974 Stimmen zugelegt und liegt damit mit weitem Abstand vorn. Die SPD (55,5 Prozent) hält ihre sechs Sitze, bei der neuen Liste Gemeinsam für Wilstedt (GfW) reichen 27,9 Prozent für drei Mandate, die Liste Natürlich Wilstedt (14,4 Prozent) behält ihre zwei Sitze, die erstmals angetretene FDP (2,17 Prozent) hat es nicht geschafft. Dem Rat gehören für die SPD an: Traugott Riedesel (974), Günther Nase (255), Conrad Schüßler (neu, 93), Dirk Gröffel (neu, 87), André Meyerhoff (80), Klaus Henner Spierling (neu, 54); NW: Hanna Schulz (99), Jürgen Grimmelijkhuizen (neu, 56); GfW: Stephan Kück-Lüers (228), Christoph Cordes (neu, 174), Rita Becker (148). Wahlbeteiligung: 71,7 Prozent.
Kirchtimke
In Kirchtimke erzielte Bürgermeister Frank Tibke mit 297 Stimmen das beste Ergebnis. Gewählt wurden außerdem: Frank Hahs (neu, 227), Astrid Zick (neu, 174), Kai Ahrens (neu, 170), Monika Holsten (122), Malte Husmann (114), Helmut Mahnken (93), Jürgen Müller (neu, 93) und Harald Grall (87). Wahlbeteiligung: 74,7 Prozent.
Vorwerk
In der Gemeinde Vorwerk hat der künftige Bürgermeister Jens Frömmrich mit 269 Stimmen am besten abgeschnitten. Für die Wählergruppe Buchholz wurden ebenfalls gewählt: Wohler Jagels (121), Bettina Voß (neu, 97), Joachim Franke (95), Jörg Cordes (85); Wählergruppe Vorwerk: Heidrun Koj (neu, 229), Celina Müller (neu, 205), Andreas Lenz (99),
Gerardus Versteegh (61); Wählergruppe Dipshorn: Maik Seeger (122), Torsten Diedrich (122). Wahlbeteiligung: 68 Prozent.
Westertimke
In den Westertimker Rat gewählt wurden Matthias Klee (137), Christoph Gerken (neu, 104), Sabine Röhrs (neu, 99), Mirko Wachsmuth (neu, 92), Johann Otten (neu, 75), Knut Ehlert (75), Bernd Lorenz-Tietjen (69). Wie bei der vergangenen Wahl wurde im Vorfeld kein Bürgermeisterkandidat benannt. Wahlbeteiligung: 69,87 Prozent.