Bassum. Eigentlich war Michael Messers größtes Projekt im August abgeschlossen. Da hatte er mit den Kindern aus dem Bassumer Kindergarten Rentei eine CD aufgenommen. Doch Messer hat immer wieder neue Ideen. Für Youtube hat er nun einen Werbeclip mit seinen Kindern erstellt, um auf die neue CD „Die Rentei singt!“ aufmerksam zu machen. Und im Dezember will er auf dem Portal ein Video zum Weihnachtslied veröffentlichen. Die Illustratorin und Märchenerzählerin Brigitta Wortmann hat für ihn zu den vier Strophen Bilder gestaltet, die im Video verarbeitet werden.
Messer kann sich gut vorstellen, dass er danach auch mal Meditations- und Entspannungsmusik komponieren wird. Er würde dann Klavier spielen, seine Frau Rosi das fein klingende Instrument Sansula. Passende Töne dafür habe er bereits, sagt der Komponist. Mit dem Smartphone hat er im Urlaub unter anderem Meeresrauschen oder Vogelgezwitscher aufgenommen. Eine weitere Idee Messers: eine CD mit Erwachsenen zu gestalten – und mit einem Sänger, der eine gute Stimme besitzt. Die Ideen scheinen dem 53-Jährigen nie auszugehen. „Ich bin neugierig, probiere viele Sachen aus, zum Beispiel, wenn ich im Radio etwas Interessantes gehört habe“, sagt Messer.
Wie spontan er seine Einfälle umsetzt, stellte Messer nach einem Besuch des Syker Hansa Kinos mit seinem Sohn Fabian unter Beweis. „Wir sind im Kino angekommen und haben gedacht, als der Vorhang aufging, da fehlt ein Opener“, erzählt Messer. Er habe dann eine erste kleine Version eines Intros per E-Mail an Geschäftsführerin Silvia Kahle geschickt. Sie sei sofort von der Idee begeistert gewesen. Fabian erstellte die Grafik fürs Intro, Michael Messer die Musik. Seit dem vergangenen Jahr läuft der Spot vor jedem Film – auch im Filmhof Hoya.
Messer komponiert Musik für Spiel- und Kurzfilme, Musical- und Theaterlieder und Lieder für die Harfe. Die Filme – unter anderem ein Film zum Musical „Halbmond“ – hat er auch geschnitten. Er komponiert und musiziert seit seiner Kindheit. Als Erstes hielt er eine Blockflöte in der Hand, danach spielte er Querflöte, nahm jahrelang Unterricht, war bei Konzerten dabei und unterrichtete später selbst. Aufs Klavier wurde er im Haus seiner Eltern aufmerksam. „Die Tasten haben mich immer angelacht“, erzählt der Bassumer. Das Spielen brachte er sich selbst bei.
Bei seinen Musikprojekten kann sich Messer immer auf Rosi verlassen, die auch gern Musik hört. Der Controller sagt: „Ich spiele ihr neue Dinge vor und bekomme gutes Feedback.“ Erst als Messer im Jahr 2013 seine zweite CD „More of this“ veröffentlichte, habe er sich getraut, seine Musik nebenbei auch zu verkaufen. Doch die meisten CDs verschenke er immer noch an Freunde. Er freue sich einfach schon, wenn er sich neue technische Geräte für seine Arbeit finanziell leisten kann, sagt Messer bescheiden. Seit dem vergangenen Jahr lernt er mit seiner Frau das Schlagzeugspielen. Das sei gar nicht so einfach für ihn. „Querflöte habe ich richtig gelernt, Klavier kann ich aber nicht nach Noten spielen“, erzählt der Musiker. Oft kenne er die Tonart nicht und spiele „aus dem Gefühl heraus“. Am meisten komponiert Messer in der Winterzeit. Weil es dann ungemütlich ist, hat er mehr Muße, etwas zu machen. Ansonsten fährt er in seiner Freizeit fast jeden Tag mit dem Fahrrad, reist gern oder geht ins Kino.