Landkreis Diepholz. Die Wirtschaftskrise hat sich auch auf den Holzmarkt bemerkbar gemacht. Das geht aus der Bilanz 2009 der Niedersächsischen Landesforsten hervor. Die Folgen: Preisverfall und vorübergehende Einstellung der Ernte - auch in den Wäldern des Diepholzer Nordkreises. Doch die Krise scheint überwunden. Die Werte für 2010 seien bisher sehr vielversprechend ausgefallen, heißt es aus dem Forstamt Ahlhorn.
Die Zahlen sind bezeichnend: Lag der Jahresüberschuss der Niedersächsischen Landesforsten 2008 noch bei 14,7 Millionen Euro, waren es 2009 nur noch 2,53 Millionen Euro. 'Das Jahr 2009 war bisher das schwierigste seit der Gründung vor fünf Jahren', sagt Rainer Städing, Pressesprecher des Forstamtes Ahlhorn, zu dem Syke, Bassum, Twistringen, Stuhr und Weyhe zählen. Die Waldbestände in Neubruchhausen und in der Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen gehören zum Forstamt Nienburg. Konkrete Zahlen zum Jahresüberschuss nennt Städing allerdings nicht. 'Der genaue Anteil wird üblicherweise nicht publiziert.'
Doch auch im Bereich des Forstamtes musste die Arbeit ruhen. 'Zur Marktberuhigung wurde in allen Forstämtern der Niedersächsischen Landesforsten - so auch im Forstamt Ahlhorn - der Holzeinschlag von Frühjahr bis Herbst eingestellt', teilt Städing mit. Die Preise seien um zehn Euro pro Kubikmeter zurückgegangen. 'Der Preisverfall entsprach in etwa dem landesweiten Preisrückgang der Niedersächsischen Landesforsten.' Erst im Spätsommer sei es wieder aufwärts gegangen, teilt das Forstamt Ahlhorn mit. 'Eine Erholung bei der Mengennachfrage und auch bei den Preisen war ab September 2009 zu verzeichnen.'
Ernte auf Vorjahresniveau
Letztendlich wurde trotzdem ungefähr die selbe Menge erzielt wie in den Jahren zuvor. 'Das Forstamt Ahlhorn erntet nachhaltig zirka 60000 Kubikmeter Holz jährlich vom sägefähigen Stammholz bis zum Industrieholz und Energieholz. Diese Menge wurde auch 2009 erreicht.' Niedersachsenweit liegt der Wert für 2009 bei 1,53 Millionen Kubikmeter. Auch das entspreche ungefähr dem Vorjahresniveau, teilen die Niedersächsischen Landesforsten mit. In der schwierigen Zeit wurden im Forstamt keine Kündigungen aufgrund der Krise ausgesprochen, sagt Städing. 'Personal wurde nicht abgebaut, sondern schwerpunktmäßig mit Naturschutzaufgaben betraut wie zum Beispiel mit Moorrenaturierungen, Artenschutzprogrammen und mit Verbesserungen der Erholungswirkungen wie etwa Wanderwege, Aussichtstürme, Fußgängerbrücken und mit dem Bau von Erholungseinrichtungen im Bereich Walderleben um die Ahlhorner Teiche.' Die Aufwendungen im Naturschutzbereich seien dafür um ein gutes Drittel und im Bereich
Walderholung um gut ein Viertel der Vorjahresinvestitionen erhöht worden. Einige Investitionen im Bereich Bauten und Maschinen wurden teilweise noch Ende 2009 getätigt, teilt das Forstamt mit. Andere mussten auf 2010 verschoben werden. Grundsätzlich seien diese aber nicht gefährdet. 'Laufende Arbeiten wie beispielsweise Waldpflege oder Pflanzungen können und werden weiterhin im notwendigen Umfang ausgeführt werden.'
Für 2010 zeigt sich das Forstamt optimistischer. 'Die gute Holzpreisentwicklung und Mengennachfrage im Bereich der hier überwiegend anfallenden Nadelbaumarten hält an, das Niveau von 2008 wird voraussichtlich wieder erreicht, eventuell sogar übertroffen werden', sagt Städing. 'Die starke Nachfrage nach Eiche hat zu einer Preiserhöhung von 30 Prozent gegenüber 2009 geführt.'