Anita-Augspurg-Preis Ehre für eine Rebellin

Wenn die syrische Filmemacherin Zaina Erhaim nach Verden kommt, wird sie die erste sein, der eine besondere Auszeichnung verliehen wird. Für das Rahmenprogramm können sich Interessierte noch anmelden.
07.09.2017, 16:35 Uhr
Lesedauer: 2 Min
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Ehre für eine Rebellin
Von Anna Zacharias

Die syrische Journalistin und Filmemacherin Zaina Erhaim ist die erste, die mit dem neuen Anita-Augspurg-Preis in Verden ausgezeichnet wird. Rund um die Preisverleihung der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit (IFFF) in Zusammenarbeit mit der Stadt Verden wird es ein breites Rahmenprogramm zur Situation der Frauen in Syrien geben, an dem Interessierte teilnehmen können.

Im Rathaus wird am Freitag, 22. September, um 18 Uhr der Preis mit dem Titel „Rebellinnen gegen den Krieg“ übergeben, die Veranstaltung eröffnet Bürgermeister Lutz Brockmann (SPD). Die Preisträgerin wird für die Verleihung anreisen, um die mit 5718 Euro dotierte Auszeichnung entgegenzunehmen, wie Donate Fink von der Internationalen Frauenliga mitteilt.

Am selben Abend um 20 Uhr wird dann im Ratssaal das Theaterstück „Anilid – Anita Augspurg im Exil“ mit Schauspielerin Birgit Scheibe zu sehen sein. Unter der künstlerischen Leitung von Gabriele Benner wird die Aufführung die Gäste mit dem Stoff von Autorin Christiane Henke in die Zeit der Jahrhundertwende um 1900 nehmen. Die in Verden geborene Anita Augspurg war führend im radikalen Flügel der bürgerlichen Frauenbewegung und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass Frauen das Wahlrecht erhielten. Karten gibt es bei der Tourist-Information oder an der Abendkasse, der Eintritt kostet 12 Euro, geflüchtete Menschen haben freien Eintritt.

In mehreren Programmpunkten gibt es dann am Sonnabend, 23. September, den ganzen Tag über die Gelegenheit, sich über die Lage in Syrien, insbesondere über die der Frauen, zu informieren. Dazu sind auch syrische Referentinnen eingeladen. Unter den Teilnehmerinnen werden zahlreiche aus dem Ausland angereiste Frauen erwartet.

Von 11.30 Uhr bis 13 Uhr hält Marieke Eilers vom „Young WILPF Network“, einem jungen Ableger der Frauenliga, einen Vortrag mit dem Titel „Es geht um unsere Zukunft“. Darin geht es um die derzeitigen feministischen Bestrebungen der jungen Generation. Um 16 Uhr ist Dagmar Ihlau dann im Ratssaal zu Gast. Sie ist Referentin für den Nahen Osten und bereist die Region seit Jahren. In ihrem Vortrag „Lösungen für den Syrienkrieg in Sicht? Welche Rolle spielen die Großmächte, die Vermittler und die Vereinten Nationen?“ geht es um einen der schlimmsten Kriege unserer Zeit mit rund 6,5 Millionen Binnenvertriebenen.

Im Ratssaal folgt um 17 Uhr eine Diskussionsrunde mit der syrischen Juristin Joumana Seif und anderen Aktivistinnen. „Was brauchen die Frauen in Syrien jetzt? Was sind ihre Forderungen und wie beteiligen sie sich an Verhandlungsformaten zu Frauen-Frieden-Sicherheit?“ ist das Thema.

Das Kino Cine City zeigt um 20 Uhr den Film „Frauenporträts aus Syrien“ von Zaina Erhaim in arabischer Sprache mit englischen Untertiteln. Für geflüchtete Personen ist der Eintritt frei. Die Preisträgerin ist anwesend und steht nach der Vorführung für Fragen zur Verfügung. In sieben Frauenporträts zeigt die syrische Filmemacherin die Situation von Frauen im syrischen Bürgerkrieg. Die Filme wurden auf mehreren Festivals mit großem Erfolg gezeigt.

Die Platzzahl für die Veranstaltungen ist begrenzt. Interessierte können Anmeldekarten im Rathaus abholen oder sich an annika.meinecke@verden.de wenden.

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