Platzverweise garantieren keine Tore. Das hat sich am Sonntag einmal mehr in der Fußball-Oberliga gezeigt. Obwohl der TB Uphusen in seinem Heimspiel gegen den TuS Bersenbrück eine Halbzeit lang in doppelter Überzahl agiert hat, trennten sich die beiden Teams unentschieden. Die tapfer kämpfenden Gäste aus Bersenbrück ermauerten und verdienten sich durch das 1:1 (1:1) am Arenkamp den einen Punkt.
Die Gastgeber wussten direkt nach dem Schlusspfiff, warum es für sie nur für das Remis reichte: Im Angriff fehlte es dem TBU an der nötigen Geschwindigkeit, um den Abwehrriegel des TuS zu knacken. „Wir waren vorne zu statisch“, sagte Christian Ahlers-Ceglarek zunächst knapp, um dann weiter auszuholen. „Jeder hat von uns sicher erwartet, dass wir in der zweiten Halbzeit Tore schießen. Dafür muss der Gegner aber auch in Bewegung gebracht werden, durch schnelle Pässe und mit viel Dynamik. Das ist uns aber nicht gelungen.“ Der Coach des TB Uphusen verdeutlichte zudem, dass ein Team in doppelter Unterzahl im Normalfall die volle Ausbeute an Punkten einfahren müsse. Doch für den Sieg tat seine Mannschaft insgesamt zu wenig. Ihr fiel gegen die extrem defensiven Bersenbrücker einfach nichts ein. „Wir haben ganz klar zwei Punkte verloren, aber eben nicht das Spiel. Daher sollten wir auch das Positive mitnehmen“, sagte Ahlers-Ceglarek.
Zwei Platzverweise in zehn Minuten
Dass bei den Gästen gleich zwei Spieler in der ersten Halbzeit vom Feld mussten, resultierte aus wilden Minuten kurz vor dem Pausenpfiff. Zunächst fiel TBU-Stürmer Philipp-Bruno Rockahr während einer Unterbrechung zu Boden. Er soll von Christopher Cook geschubst worden seien. Beide Spieler sahen nach minutenlanger Diskussion die Gelbe Karte. Für Cook war es jedoch schon die zweite. Folgerichtig sah er die Ampelkarte (40.). Platzverweis Nummer zwei ereignete sich in der vierten Minute der Nachspielzeit. Miguel Mendoza machte sich alleine auf den Weg in Richtung TuS-Tor. Dabei legte er sich den Ball zu weit vor und verlor das Spielgerät. Dennoch wurde er von Patrick Greten gefoult. Schiedsrichter Sebastian Otto bewertete das Vergehen als Notbremse und zog die Rote Karte aus seiner Hosentasche.
Bevor sich die Bersenbrücker selbst dezimiert hatten, spielte sich das Geschehen meist im Mittelfeld ab. Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelware. Dennoch waren zwei Tore gefallen. Zunächst gingen die Uphuser durch Faruk Celik in Führung (21.). Die Vorarbeit zum 1:0 leistete Rockahr, der den Torschützen im Strafraum bediente. Lange hielt die Führung aber nicht. Aus einer Ecke entstand der Ausgleich. Am langen Pfosten stieg Leonard Hedemann am höchsten und köpfte zum 1:1 ein (29.). Es folgte eine weitere gute Chance durch TuS-Angreifer Dennis Neitzel, der einen Fallrückzieher neben das Tor setzte, die wilden Minuten kurz vor dem Pausenpfiff sowie ein guter Schuss von Uphusens Pedro Güthermann, den Keeper Nils Böhmann aber entschärfte.
Bis zur nächsten TBU-Chance mussten die Zuschauer lange warten – bis in die Nachspielzeit der zweiten Halbzeit. Die Wartezeit beendete Celik, nachdem er von Güthermann im Strafraum bedient worden war. Der Schuss von Celik wurde aber noch abgeblockt. In den vorigen 45 Minuten taten sich die Gastgeber enorm schwer, gefährliche Szenen zu kreieren. Viel zu langsam ließ die Elf von Ahlers-Ceglarek den Ball laufen, um die defensiven Gäste in Verlegenheit zu bringen. Bersenbrück setzte hingegen auf Konter und lang geschlagene Freistöße. Diese sorgten hin und wieder für Gefahr. Für einen weiteren Treffer sollte es aber auch für den TuS nicht mehr reichen. Und so endete die Begegnung mit zufriedenen Gästen und enttäuschten Gastgebern, die am Sonntag mit einer zu geringen Geschwindigkeit agierten.
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