Sottrum. Was schon zwei Mal das Sottrumer Publikum begeistert hat, soll nun auch in der dritten Runde funktionieren. Die Rede ist vom Musikfestival "Rock den Georg", das am 22. September in der St.-Georg-Kirche steigt. Dass der Funke in dem ehrwürdigen Gotteshaus auf die Zuhörer überspringt, dafür sollen ein in der Region bekanntes Ensemble und eine Solistin sorgen, die auch international schon den Durchbruch geschafft hat. Victoriya Yermolyeva heißt die Musikerin, die sich in der Szene eher unter dem Künstlernamen "vkgoeswild" (Vika) einen Namen gemacht hat. Die Koblenzerin bekommt Unterstützung von dem Blasorchester "Wildes Blech", das von den Organisatoren Benjamin Faber und Ralf Linders geleitet wird.
Harte Klänge an einem Ort der Stille und inneren Einkehr – dass dies kein Widerspruch sein muss, haben die "Erfinder" des speziellen Festivals bereits eindrucksvoll bewiesen. Geboten wird an dem Abend eine außergewöhnliche Mischung von bekannten Hits der Rockmusik in einer klassischen Variante. "Wir werden in diesem Jahr definitiv einen drauf setzen", freut sich Benjamin Faber schon jetzt mit Blick auf den Stargast. Die klassische Pianistin, geboren 1978 in Kiew, zeigte schon im Kindergarten ihr musikalisches Talent. Gefördert von ihren Eltern, ging die Ukrainerin ihren Weg in einer speziellen Musikschule. Schon früh musste sich Victoriya Yermolyeva bei Wettbewerben, Prüfungen und Konzertauftritten beweisen.
Mit der Zeit entwickelte die ebenso talentierte wie eigenwillige Musikerin neben der Arbeit am Klavier auch ein Faible für Rockmusik und erweiterte ihr Repertoire. "Rock ist zum Soundtrack meiner inneren Realität geworden", sagt die 40-Jährige über sich. Sie verpasste sich den Namen "vkgoesgild" und einen neuen Stil. Vika begann, Klavier-Arrangements mit Metallica-Liedern zu machen, drehte mehrere Hundert Videos mit Rock- und Heavy-Metal-Covern und zählt derzeit mehr als 380 000 Abonnenten in ihrem Youtube-Kanal. Dass er eine derart angesagte Künstlerin für das Festival "Rock den Georg" verpflichten könnte, hätte Benjamin Faber nicht gedacht. "Ich habe sie einfach angeschrieben und wir sind uns sofort einig geworden", staunt der Leiter des Ensembles "Wildes Blech" immer noch.
Stücke von Metallica und Iron Maiden
Die rund 40 Blechblasinstrumentalisten werden die Solistin bei dem Kirchenkonzert, das um 20 Uhr in der Sottrumer Kirche beginnt, mit ihrer Lungenkraft unterstützen. "Wir werden gemeinsam Stücke von Metallica und Iron Maiden auf Klassisch bringen, aber auch eigene Arrangements spielen", kündigt Faber an, der bei der Organisation neben Musiklehrer Ralf Linders auch von Ellen Cordes unterstützt wird. Sie zieht im Hintergrund die Strippen und hat beispielsweise den Kontakt zur Stiftung der Sparkasse Rotenburg-Osterholz gesucht, die für diese Veranstaltung als Hauptsponsor finanziell in die Bresche springt.
Die beiden Frontmänner von "Wildes Blech" haben selbst eine bewegte musikalische Vergangenheit und gehören zu den Routiniers in der Branche. So hat Benjamin Faber an der Hochschule für Künste in Bremen im Studiengang Musikerziehung die Fächer Gitarre und Gesang studiert. Ralf Linders hat derweil am Konservatorium in Osnabrück studiert und unterrichtet nicht nur die volle Bandbreite der Blechblasinstrumente von der Tuba bis zur Trompete, sondern auch noch Didgeridoo und arbeitet außerdem mit Klangschalen und Gongs.
Der Eintritt für das Festival, das vom Ottersberger Toningenieur Christian Mayntz live mitgeschnitten wird, kostet zwölf Euro. Karten gibt es im Vorverkauf ab August bei der Buchhandlung Froben in Sottrum.