„Wir verlieren wegen des aktuellen Wetters mindestens drei bis vier Wochen.“ Das hatte Fachbereichsleiter Steffen Zorn in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bauunterhaltung mit Blick auf den Neubau des Lernhauses an der IGS aber auch den Kita-Bau in Baden gesagt. „Wir werden natürlich versuchen den Zeitplan trotzdem einzuhalten“, kündigte Zorn an. Versprechen könne er das allerdings nicht. Doch mittlerweile hat sich die Wetterlage glücklicherweise wieder etwas entspannt und das macht auch Zorn wieder etwas Hoffnung.
„Zur Zeit meiner Aussage hatten wir tiefe Minusgrade und die Arbeiten haben alle still gestanden“, erklärte er nun auf Nachfrage. Das gelte allerdings nicht nur für die Arbeiten an der IGS und in Baden, sondern für alle Bauprojekte in der Stadt. So mussten, wie berichtet, beispielsweise auch die Sanierungsarbeiten an der L156 pausieren und der Beginn der Arbeiten an der Autobahnabfahrt Achim-Ost in Richtung Bremen musste in diesem Zuge um eine Woche nach hinten geschoben werden.
„Seit Anfang dieser Wochen haben wir aber ja Tauwetter und ich gehe davon aus, dass die Arbeiten zeitnah wieder aufgenommen werden können“, kündigt Zorn nun an. „Voraussetzung ist natürlich, dass der Winter nicht erneut zurückkommt oder wir es jetzt zum Beispiel lange mit viel Regen zu tun bekommen.“ Denn dann könnte es mit den geplanten Fertigstellungsterminen langsam wirklich knapp werden. Eigentlich sollte der Kita-Neubau in Baden nämlich im August dieses Jahres und das Lernhaus zum Ende des Jahres fertig sein.
Zeitlicher Puffer wird immer eingeplant
Grundsätzlich werde bei großen und länger andauernden Bauprojekten natürlich immer ein zeitlicher Puffer für unvorhersehbare Ergebnisse wie beispielsweise auch Schlechtwettertage eingeplant. Grundlage dafür waren nach Angaben von Zorn die Erkenntnisse der vergangenen Jahre. „In diesem Jahr sind die Verhältnisse aber deutlich schlechter und länger andauernd. Deshalb sind die Puffer aufgebraucht“, sagt er. Zum aktuellen Zeitpunkt will Zorn aber die geplanten Baufertigungstermine sowohl für die IGS und die Kita Baden als auch für den Erweiterungsbau an der Astrid-Lindgren-Schule, der zu Beginn des Schuljahres 2021/2022 fertig sein soll, trotzdem noch nicht infrage stellen. „Ich habe dem zuständigen Ausschuss die Situation zunächst zur Kenntnis gegeben, verbunden mit einer Risikowarnung für die Baufertigstellung“, begründet er seine Aussage im Ausschuss für Bauunterhaltung in der vergangenen Woche. „Das gehört im Sinne einer guten und transparenten Zusammenarbeit mit den Gremien zu unserer Arbeit.“ Eine weitere Bewertung der Situation werden die Verwaltung in etwa sechs Wochen noch einmal vornehmen und sich dann diesbezüglich erneut äußern.
„Konkret werden jetzt für alle Bauprojekte der Stadt die Zeitpläne überprüft und gleichzeitig alle Maßnahmen geprüft, um doch noch die rechtzeitige Fertigstellung hinzubekommen“, kündigt der Fachbereichsleiter an. So könnten zum Beispiel Arbeiten parallel anstatt bisher nacheinander ausgeführt werden oder durch mehr Personal beschleunigt werden. Ein Vorziehen von anderen Arbeiten funktioniere im Hochbau anders als bei anderen Projekten allerdings in der Regel nicht. „Schließlich müssen zum Beispiel Rohre und Kabel erst verlegt werden und dann kann der Innenausbau fertig gestellt oder der Putz auf die Wände gebracht werden.“
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