Nachwuchsförderpreis Mit Matratzenkunst die Juroren überzeugt

Mit der Schaumstofffüllung von Matratzen kreiert die Ottersberger Studentin Anne Nitzpan ihre Kunstwerke. Für ihre innovative Idee ist die 27-Jährige jetzt mit dem Nachwuchsförderpreis belohnt worden.
15.10.2017, 18:23 Uhr
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Mit Matratzenkunst die Juroren überzeugt
Von Lars Köppler

Ottersberg. Anne Nitzpan – ein 27-jähriges Nordlicht aus Kiel – hat am Sonnabend in der voll besetzen Mensa der Ottersberger Hochschule für Künste im Sozialen (HKS) den erstmals vom Flecken Ottersberg und der Karin und Uwe Hollweg Stiftung ausgelobten Nachwuchsförderpreis erhalten. Sechs Juroren waren beim Höhepunkt anlässlich des Hochschulfestes zum 50-jährigen Bestehen der traditionsreichen Bildungseinrichtung letztlich zu der Auffassung gelangt, den Preis an die junge Studentin der Kunsttherapie zu vergeben, die seit 2015 an dem HKS-Campus studiert.

Die Preisträgerin arbeitet hauptsächlich mit der Schaumstofffüllung von Matratzen. Sie möchte, wie sie ihre Motivation selbst beschreibt, die „Schutzbedürftigkeit und Schönheit dieses Materials freilegen“. Die Künstlerin aus Kiel, die nach einem Publizistik-Studium in Wien einige Zeit als freie Redakteurin für verschiedene Regionalzeitungen tätig war, schneidet die Matratzen auf und lässt den Schaumstoff in unterschiedlichen Formen aus den Hüllen quillen. Man könne dieses Freilegen aber auch als Metapher betrachten, erklärt Jury-Mitglied Hermanus Westendorp und ergänzt: „Die von der Künstlerin erstellten Objekte verlieren nicht nur ihre ursprüngliche Form als Matratze, sondern ermöglichen es den Betrachtern gleichzeitig nachzuvollziehen, wie durch das Aufschneiden und Zuschnüren, Öffnen und Schließen der Matratzen diese von ihren ursprünglichen Aufgaben befreit werden und als Kunstwerk eine neue Bedeutung bekommen.“

Es habe die Jury überzeugt, wie Anne Nitzpan „das Grundkonzept ihrer künstlerischen Arbeit in unterschiedlichen Materialien und Konstellationen durchspielt und wie es ihr dabei gelingt, ein prekäres Gleichgewicht zwischen Idee, Handlung und Material herzustellen“, begründete der Professor aus Blender seine und die Entscheidung seiner fünf Jury-Kollegen. Um den Nachwuchsförderpreis konnten sich derweil alle Studierenden der Hochschule bewerben. Der Preis war für alle Sparten der zeitgenössischen Kunst ausgeschrieben worden und mit 1000 Euro dotiert. Für Anne Nitzpan hat sich die Teilnahme doppelt gelohnt. Denn zu dem Geldgewinn erhält sich zusätzlich eine Einzelausstellung im kommenden Jahr. Die Verleihung des Nachwuchsförderpreises wird zudem bei der Eröffnung der Kunstausstellung in Buthmanns Hof in Fischerhude am 10. November noch einmal zelebriert.

Mit der Verleihung des Nachwuchsförderpreises und dem Hochschulfest enden für die Verantwortlichen und Studierenden der HKS auch die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Hochschule. Unter dem Motto „Route 67“ – in Anlehnung an das Gründungsjahr – feierte der Campus in diesem Jahr in drei Akten. Nach dem Neujahrsfest folgte im Mai das Zukunftsforum. Im Mittelpunkt des Hochschulfestes standen derweil die Ehemaligen der Bildungsstätte, die sogenannten Alumni. Der Sonnabend bei dem zweitägigen Festakt gehörte demnach ganz den Ehemaligen, die aus allen Bundesländern angereist waren und viel zu erzählen hatten. „Es war ein interessantes Begegnungsfest und ein voller Erfolg“, schwärmte HKS-Geschäftsführer Ralf Rummel-Suhrcke. Unter den Gästen waren etliche Ehemalige, die in den 70er- und 80er-Jahren in Ottersberg studiert haben.

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