Baden. Das ist ein Ende, mit dem zum einen keiner gerechnet hatte und das zudem eigentlich auch gar nicht möglich gewesen wäre. TSV Bassen II – so heißt der Sieger der Badener Sportwoche im Jahr 2019. Das Fußball-Vorbereitungsturnier hätte jedoch eigentlich nicht von den Grün-Roten gewonnen werden können, hätten sie doch bei normalem Verlauf lediglich um den dritten Platz spielen können. Doch es kam anders, Bassen stand doch im Finale und bezwang als Kreisliga-Aufsteiger den Bezirksliga-Aufsteiger TSV Achim überraschend deutlich mit 6:2 (2:2).
Doch warum stand der TSV Bassen II nun im Endspiel? Eigentlich hatte sich diesen Platz der TSV Uesen gesichert, weil er die Vorrundengruppe mit den Bassener und Badenern gewonnen hatte. Doch die Uesener verfügen über eine äußerst junge Truppe, die mit vielen U19-Spieler gespickt ist. Und die dürfen noch am Gothia-Cup in Schweden teilnehmen, was sie an diesem Wochenende auch taten. Das Gleiche gilt auch für die zweite Mannschaft, weshalb Uesen keine schlagkräftige Truppe mehr am Sonntag bei der Badener Sportwoche stellen konnte und somit zurückzog. Für die Veranstalter war das kein Problem, es hatte sogar einen positiven Nebeneffekt. Bedeutete: Bassen II sprang als Finalist ein und der gastgebende SV Baden als Gegner des 1. FC Rot-Weiß Achim im Spiel um Platz drei. „Wir sind froh, dass Uesen das fair entschieden hat und nicht mit einer ganz schwachen Mannschaft angetreten ist. So hatte der SV Baden auch die Gelegenheit, am Finaltag mitzuwirken, was ja für die Zuschauerzahlen auch immer ganz gut ist“, freute sich Ole Brüns, Spartenleiter beim SVB.
Brüns und der SVB durften sich über eine gelungene Auflage der Badener Sportwoche im Jahr 2019 freuen. „Wir sind absolut zufrieden, auch wenn das Wetter überschaubar war. Aber gerade auch mit dem Topspiel zwischen Werder II und Uphusen haben wir sogar mehr Zuschauer insgesamt gehabt als wir erhofft hatten“, erzählte Brüns und schätzte die Zuschauerzahl der gesamten Badener Sportwoche auf rund 1000.
Zurück zum Sport: Nachdem die Gruppenduelle unter der Woche entschieden worden waren, standen am Sonntag die Finalpartien an. Den Anfang machte die Begegnung zwischen dem SV Baden und dem 1. FC Rot-Weiß Achim, die beide gerne Dritter des Turniers geworden wären. Im Gegensatz zum Finale blieb die Überraschung in dieser Partie aus. Die Achimer Bezirksligisten feierten einen verdienten und klaren 7:1 (2:0)-Erfolg über den Gastgeber aus der 1. Kreisklasse. Dieser wehrte sich lange Zeit und lag zur Pause lediglich mit 0:2 zurück. Nach der Pause zog Achim aber davon und ließ sich auch von dem Badener Anschlusstreffer zum zwischenzeitlichen 4:1 nicht mehr beirren.
Es folgte das Finale zwischen den beiden Aufsteigern aus Achim und Bassen. Und diese Partie ging los, wie es sich die favorisierten Achimer vorgestellt hatten. Marcel Sievers brachte den Bezirksligisten bereits in Minute acht in Front. Bassens Antwort ließ zwar nur sieben Minuten auf sich warten – 1:1 durch Max Behrens –, doch Achim konterte prompt durch Fabian Kochs Treffer zum 2:1 (16.). Mark Büssenschütt war es, der in Minute 38 den 2:2-Pausenstand herstellte. Bis dato war die Welt von Achims Coach Sven Zavelberg noch in Ordnung, doch das änderte sich in Hälfte zwei. „Da hat gar nichts mehr gepasst, keine Laufbereitschaft, keine Körperspannung“, monierte der Coach. Zavelberg erwähnte zwar, dass seine Mannen in den letzten zwei Wochen Grundlagenausdauer trainiert haben, doch wollte er die schweren Beine seiner Mannschaft nicht als Ausrede gelten lassen: „Das ist auch eine Kopfsache. Wir haben nicht das gemacht, was wir machen wollten. Taktisch war das nicht das, was wir uns vorstellen. Das, was wir am Freitag (1:0-Sieg gegen RW Achim, Anm. d. Red.) alles mitgebracht hatten, haben wir gegen Bassen auf erbärmliche Weise vermissen lassen.“ In Toren spielte sich das folgendermaßen ab: Bassen hatte gegen immer müder wirkende Achimer leichtes Spiel, schaltete stetig schnell um und durfte dank der Tore von Michel Richter, zweimal Thomas Pfeiffer und nochmals Büssenschütt den 6:2-Erfolg feiern. Trotz der schwachen Leistung in Halbzeit zwei zog Zavelberg ein positives Turnierfazit. „Ich nehme das jetzt mal positiv, daraus müssen sie lernen. Das kann in der Vorbereitung mal passieren. Positiv war natürlich das Spiel gegen Rot-Weiß Achim, da haben wir mal gesehen, was auf uns in der Liga zukommen wird.“
Positiv war natürlich auch das Fazit von Zavelbergs Pendant auf Bassener Seite. Das war am Finaltag Dennis Dede, der für das im Urlaub weilende Trainergespann Marius Wagener und Fabian Bache übernommen hatte. „Damit hatten wir natürlich nicht gerechnet, auch weil das erste Spiel kein gutes war. Aber wir haben das offensivere System dann etwas defensiver ausgerichtet, was sehr gut funktioniert hat“, erzählte Dede.
Damit heißt der Sieger der Badener Sportwoche erneut TSV Bassen. 2018 war es noch die Bezirksliga-Truppe von Uwe Bischoff, 2019 ist es der TSV Bassen II.
Weitere Informationen
Spiel um Platz drei
SV Baden - 1. FC Rot-Weiß Achim 1:7
Finale
TSV Achim - TSV Bassen II 2:6