Die Stimmung ist am 14. April in der Hinni-Schwenker-Halle durchaus hitzig gewesen. Es war dem ATSV Habenhausen II deutlich anzumerken, dass sie etwas erreichen wollte, was bis zu diesem Tag keiner Mannschaft in der Handball-Verbandsliga gelungen war. Die Drittliga-Reserve wollte mit aller Macht die Mannschaft sein, die dem TV Oyten die erste Saisonniederlage beibringt. Die Habenhauser erreichten ihr Ziel. Sie gewann mit 23:20 und die Gäste aus Oyten gingen als Verlierer vom Feld. Vor der großen Kulisse kosteten die Bremer den Sieg gegen den Primus um die früheren ATSV-Trainer Lars Müller-Dormann und Marc Winter entsprechend aus. An diesem Donnerstag (Anpfiff um 15 Uhr) steht in der Pestalozzihalle das Rückspiel an.
Die Partie am Himmelfahrtstag könnte wieder eine besondere werden – vor allem für den TV Oyten. Gelingt den "Vampires" die Revanche für die Niederlage in der Hansestadt, dann wären die Männer aus dem Nordkreis am Ziel: Platz zwei und der damit verbundene Aufstieg in die Oberliga wäre dem TV Oyten nicht mehr zu nehmen. Dass dem Klub aus dem Verdener Nordkreis der Aufstieg bei sieben Punkten Vorsprung und noch vier noch ausstehenden Spielen kaum noch zu entreißen ist, weiß auch Lars Müller-Dormann. "Schaffen wir es nicht am Donnerstag, dann wird das am Sonntag gegen die HSG Hunte Aue Löwen II nachgeholt", hat der 46-jährige Bremer die Ziellinie, hinter das Oberliga-Ticket zum Greifen liegt, fest im Blick. Für das Trainergespann Müller-Dormann/Winter wäre es mit den "Vampires" der zweite Aufstieg in Folge. Am Ende der Spielzeit 2019/2020 hatte der TV Oyten den Sprung aus der Landesliga in die Verbandsliga geschafft.
Nach der Niederlage in Habenhausen waren die "Vampires" kurz von ihrem Weg abgekommen. Mit der ersten Saisonpleite hatte der Spitzenreiter seine Souveränität verloren. Spielfreude und Leichtigkeit waren dahin. Nach zwei Unentschieden gegen den VfL Horneburg und den TV Neerstedt sowie einer weiteren Niederlage beim Wilhelmshavener HV II erwies sich der 32:31-Erfolg gegen den MTV Eyendorf als Brustlöser. Mit dem 25:22 beim OHV Aurich II war der Titelanwärter endgültig wieder in der Spur.
Auch nach der 26:27-Niederlage im Top-Spiel beim TSV Bremervörde hat Lars Müller-Dormann von seiner Sieben eine gute Leistung gesehen: "Das war eines Spitzenspiels würdig. Wir haben Bremervörde alles abverlangt", analysierte der Coach. "Wir lagen phasenweise hinten, sind aber stets zurückgekommen." Nachdem der hartnäckigste Widersacher im Titelrennen zwei Tage später im Derby beim VfL Horneburg eine 26:28-Niederlage einstecken musste, ist tabellarisch der alte Drei-Punkte-Vorsprung wieder hergestellt. Fraglich ist laut Müller-Dormann gegen den ATSV Habenhausen II nur der Einsatz von Mittelmann Marc Lange.