Es ist schon wieder passiert: Im Landkreis Verden ist in der Nacht von Donnerstag auf Freitag einmal mehr ein Geldautomat gesprengt worden. Dieses Mal hatten sich die bisher unbekannten Täter den Geldautomaten im Oytener Einkaufszentrum am Wehlacker als Ziel ausgesucht. Dieser befindet sich in einem Vorraum, bei dem es sich um den Eingangsbereich des Supermarktes handelt. Die Tat ereignete sich gegen 2.40 Uhr. Ersten Informationen der Polizei zufolge flohen die Täter unerkannt mit einem dunklen Fahrzeug über die Achimer Straße in Richtung A 1. Die alarmierten Beamten lösten sofort umfangreiche Fahndungsmaßnahmen aus. "Diese sind bisher negativ verlaufen", teilte die Polizei am Freitag mit.
Bei der Sprengung wurde nach derzeitigem Stand niemand körperlich verletzt. Im Eingangsbereich entstand jedoch erheblicher Gebäudeschaden. Dieser wird von den Beamten auf zumindest 50.000 Euro geschätzt. Dementsprechend bot sich am Freitagvormittag vor Ort ein Bild der Verwüstung. Die Detonation der Sprengung hatte unter anderem die Glastüren splittern und die Deckenplatten runterkrachen lassen. Öffnen konnte der Supermarkt aber trotzdem, Kunden mussten dafür einen Nebeneingang nutzen.
Ermittlungen dauern an
Zum möglicherweise erbeuteten Diebesgut werden von der Polizei keine Angaben gemacht. "Es lässt sich aber durchaus davon ausgehen, dass Bargeld entwendet wurde", sagt Henryk Niebuhr, Pressesprecher der Polizeiinspektion Verden/Osterholz auf Nachfrage. Nach dem Eintreffen der Beamten erfolgte eine umfangreiche Spurensuche und -sicherung am Tatort. Dabei waren unter anderem die spezialisierte Tatortgruppe sowie Forensiker der Polizeiinspektion Verden/Osterholz im Einsatz. Die weiteren Ermittlungen, welche andauern, übernimmt die Zentrale Kriminalinspektion Oldenburg. Die Polizei sucht nun nach Zeugen. Diese werden gebeten, Hinweise oder verdächtige Beobachtungen unter 0 42 02 / 99 60 mitzuteilen.

Am Freitagvormittag musste erst einmal aufgeräumt werden – unter anderem waren durch die Detonation auch die Deckenplatten heruntergekracht.
Wie hoch die Chancen sind, die Täter noch zu fassen, darüber möchte Niebuhr nicht spekulieren. Im Allgemeinen handele es sich den Erfahrungen nach jedoch um Gruppen, die solche Taten sehr organisiert begehen und dann häufig mit "hochmotorisierten Fahrzeugen" flüchten – was die Fahndung natürlich erschwert. Der dieses Mal gewählte Tatort liegt dafür besonders günstig, benötigt man vom Einkaufszentrum am Wehlacker in Oyten doch keinen Kilometer, um auf die Autobahn zu gelangen. Möglicherweise hat die Polizei aber noch einen weiteren Ermittlungsansatz im Falle der Bankautomatensprengung. Denn im Zusammenhang mit Tat stehen möglicherweise zwei Kennzeichendiebstähle nur wenige Stunden zuvor.
Gegen Mitternacht hatten in Otterberg an der Großen Straße zwei unbekannte Täter die Auto-Kennzeichen eines VW Touran abmontiert, welcher auf Höhe eines Pflegeheimes unweit der Bushaltestelle "Amtshof" am Fahrbahnrand in Fahrtrichtung Bassen abgestellt war. Ein Zeuge bemerkte die Tat und setzte den Notruf ab. Ersten Informationen zufolge flüchteten die Täter mit einem silbernen Toyota. Die alarmierten Polizeibeamten lösten auch in diesem Fall sofort Fahndungsmaßnahmen aus, konnten die Täter jedoch nicht mehr antreffen. Die beiden Täter werden als männlich und dunkel gekleidet beschrieben. Weiterhin stellte die Polizei auf dem Gelände eines größeren Einkaufszentrums in Posthausen einen weißen Opel Corsa fest, bei dem die Kennzeichen fehlten. Der Opel war auf dem Parkplatz vor dem dortigen Outlet-Geschäft abgestellt.
+++ Aktualisierte Version von 14.30 Uhr +++