Riede-Felde. Eine gelungene Premiere ihres neuen Stücks „Mit Geföhl und Wellenslag“ haben die Darsteller des Theaterclubs Felde am Neujahrstag gefeiert. Im Saal von Schierloh's Gasthaus begeisterte das Ensemble mit einem Dreiakter, in dem es nicht nur um Gefühle geht, und beanspruchte mit seinem Spiel kräftig die Lachmuskeln seines Publikums. Elf weitere Vorführungen stehen bis Ende Februar noch auf dem Programm. Bereits vor 20 Jahren hatten die Felder Theaterfreunde das von Konrad Hansen geschriebene Lustspiel aus dem Verlag Mahnke gespielt. Zu den Mitwirkenden zählte damals Ewald Winkelmann, der schon seit einem halben Jahrhundert Theater in Felde spielt. Als Bootsmann Peter Schlünsen füllte er nunmehr eine der Hauptrollen aus.
Aus Personalmangel mussten die Laienspieler diesmal allerdings auf ein Fünf-Personen-Stück zurückgreifen, wie die Vorsitzende Annedore Wiegmann am Rande der Vorstellung verriet. Das Theaterstück spielt derweil in einem kleinen Fischerort hauptsächlich im Wohnzimmer der beiden Brüder Peter und Kalli (gespielt von Andreas Schumacher), die auf hoher See eine junge und attraktive Frau gerettet haben. Im Mittelpunkt stehen Sofa und Sessel sowie ein Tisch mit etlichen alkoholischen Getränken darauf und darunter. Nicht zu übersehen sind Spinnengewebe an Bühnenutensilien, denn hier im Männer-Haushalt wurde seit unendlicher Zeit nicht mehr geputzt. Das Zimmer wird zwangsläufig als „Schweinestall“ bezeichnet, doch das stört hier zunächst gar keinen. Im Hintergrund erzeugt ein großer Rettungsring das nötige Seemannsgefühl.
Die 24-jährige Jenny (Tina Voigts), die wieder einmal von zu Hause entflohen ist, haben die beiden Männer nach der Rettung bei sich einquartiert. Verängstigt wundert sie sich: „Ich bin ja gar nicht in der Hölle – und das bei meinem Sündenregister.“ Weil die junge Frau auf dem Wasser aber nur einen knappen Bikini trug, muss sie natürlich neu eingekleidet werden. Da kommt sie ihren Rettern jedoch zuvor, indem sie sich einen zu großen Anzug von Kalli aus dem Schrank schnappt und in diesen schlüpft. Ein schickes buntes Kleid der verstorbenen Schlünsen-Mutter steht ihr dann schon besser. Doch ein sogenannter Liebestöter, eine Damen-Unterhose aus Wolle, ist dann doch des Guten zu viel.
Kapitän sucht Haushaltshilfe
Doch gerade dieses gute Stück brachte das Felder Publikum wieder einmal zum Lachen, als nämlich Peter Schlünsen den Schlüpfer den johlenden Gästen präsentierte. Das Kleid muss indes von den beiden Brüdern auf dem Rücken zugeknöpft werden. Eine Tatsache, die für weitere Lacher sorgte, weil man sich zunächst nicht einig wurde. „Käppen“ Brass (Ralf Schlüsselburg), der groß gewachsene Kapitän und Chef von Bootsmann Peter Schlünsen, sucht derweil Ersatz für seine Haushaltshilfe, die nach seinem Heiratsantrag das Weite gesucht hat. Mit einer genauen Personenbeschreibung sorgt er bei den Gästen für weitere Erheiterung.
Mit den Gassenhauern „Kleine Möwe fliegt nach Helgoland“ und ein „Prosit der Gemütlichkeit“ sowie erheblichem Weingenuss beginnt dann feucht-fröhlich der zweite Akt des Lustspiels. Als die resolute Alma Köpke plötzlich auftaucht, gerät in dem ohnehin chaotischen Männerhaushalt so einiges durcheinander. Mit ihrem unüberhörbaren und direkten Befehlston schüchtert sie nicht nur Tochter Jenny, sondern auch die beiden typisch gekleideten Männer ein. Doch mehr will der Theaterclub nicht verraten, hofft er doch bei den kommenden Aufführungen auf eine ähnlich gute Resonanz.
Dass bei der Premiere nicht alles nach Plan lief, störte die Akteure gar nicht. Der Plattenspieler brachte zum Tango nur Gekrächze hervor und der Fenstervorhang fiel plötzlich von der Wand. Doch auch diese Missgeschicke nahmen die Besucher mit Humor. Neben den Darstellern blieben zwei wichtige Beteiligte im Hintergrund: Spielleiterin Annedore Wiegmann half den Laien-Schauspielern als „Topustersche“ auf die Sprünge, wenn diese einmal nicht weiterwussten. Für die Requisite sorgte wieder einmal Heinz Brinkmann. Geehrt wurden in diesem Jahr zudem drei Mitglieder des Theaterclubs Felde. Für 25-jähriges Mitwirken erhielten Annedore und Heinz-Dieter Wiegmann sowie Gerhard Reuß Blumenstrauß beziehungsweise einen gefüllten Korb mit vielen Leckereien.
Wer das Theaterstück sehen möchte und noch keine Eintrittskarte hat, muss sich beeilen. Gut möglich, dass es an der Abendkasse noch Tickets gibt, aber zwei Veranstaltungen sind definitiv noch nicht ausverkauft. Für den 19. Januar und 9. Februar – jeweils ein Sonnabend – gibt es noch freie Plätze. Der erste Termin wurde zusätzlich eingefügt. Beginn ist da um 14.30 Uhr mit einer Kaffee- und Kuchentafel. Am 9. Februar darf nach der Theater-Aufführung getanzt werden. Eintrittskarten können telefonisch unter 0 42 94 / 12 81 bei Monika Reuß bestellt werden.
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