Thedinghausen-Holtorf. Das kleine Örtchen Holtorf in der Gemeinde Thedinghausen steht normalerweise eher selten im Rampenlicht. Momentan ist das allerdings anders. Grund dafür ist ein Storchenpärchen, das vor einigen Tagen zurück aus dem Winterquartier gekommen ist und sich im Nest auf dem Hof der Familie Niederstrasser niedergelassen hat. Das ist an sich noch nichts Besonderes. Interessant ist allerdings die Tatsache, dass der Alltag der beiden Vögel auf der ganzen Welt beobachtet werden kann. Tim Niederstrasser hat nämlich eine Webcam in der Nähe des Horstes montiert, die es ermöglicht, die beiden Vögel rund um die Uhr zu beobachten.
„Wir hatten eigentliche immer Störche hier in der Ortschaft. Das war schon so, als ich noch ein Kind war“, erinnert sich Tim Niederstrasser. Irgendwann kam dem 37-Jährigen dann die Idee, für die Tiere ein Horst auf dem Dach des Hauses zu bauen. Das war 2015. In der Folgezeit seien dann zwar immer mal Störche auf Stippvisite vorbeigekommen, eingezogen sei aber erstmal kein Tier. Das änderte sich dann 2018, als ein Storchenpärchen das Nest bezog.
Zurück aus dem Winterquartier
Zu der Zeit reifte in Tim Niederstrasser auch der Plan, eine Webcam am Horst zu installieren, um es auch anderen Menschen zu ermöglichen, die stolzen Tiere und den möglichen Nachwuchs zu beobachten. Umgesetzt hat er die Idee dann diesen Winter. Und zwar gerade noch rechtzeitig, bevor das Pärchen vor einigen Tagen wieder eingezogen ist.
„Der Storchenmann ist als Erster eingeflogen und hat das Nest für seine Liebste vorbereitet. Sie ist nun auch von ihrer langen Rückreise aus ihrem warmen Winterquartier zurückgekehrt und beide klappern um die Wette. Dabei lassen sie sich auch nicht von diebischen Spatzen beeindrucken, die Nistmaterial stibitzen wollen“, erzählt Tim Niederstrasser Ehefrau Katharina. Und auch Tochter Finja (3) ist begeistert. „Jeden Morgen nach dem Frühstücken schaut sie nach dem Rechten und besitzt inzwischen ein Bilderbuch mit vielen Geschichten zu den großen Vögeln.“
Die Holtorfer Störche zeigen sich bisher bestens gelaunt. Vom momentan stürmischen und ungemütlichen Wetter lassen sich die beiden Vögel nicht aus der Ruhe bringen. „Sie arbeiten an dem Nest. Größere Schäden durch zu viel Wind gab es bisher nicht. Was runterfällt, wird eben ersetzt“, verrät Tim Niederstrasser. Eier seien nach aktuellem Stand übrigens noch nicht zu sehen.
Die Idee mit der Webcam scheint übrigens sehr gut angenommen zu werden. „Seit dem Start der Seite vor einigen Tagen haben etwa 5000 Menschen die Webcam angeklickt. Laut Statistik haben wir die meisten Zuschauer aus Deutschland, aber unsere beiden Störche haben offenbar auch viele Fans in Dubai und den Vereinigten Staaten, auf der ganzen Welt eben“, erzählt der Tüftler, der sich über das große Interesse freut. Auch die Einträge im Gästebuch der Internetseite zeigen, dass Besucher von der Idee begeistert sind. So schreibt ein User: „Einfach toll sie so beobachten zu können, ohne sie zu stören. Ich schaue jetzt immer wieder gerne mal rein.“
Wer die Störche beobachten möchte, der muss die Internetseite www.storchencam.com besuchen. Hier kann man die Tiere rund um die Uhr sehen. Zu finden sind hier außerdem noch Bilder von 2018 und vom Aufbau des Nestes.
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