In der Gemeinde Thedinghausen gibt es eine Vielzahl von Fragestellungen zum Thema Verkehr. Das ist die Meinung der Gemeindeverwaltung, die daher vorgeschlagen hat, eine Arbeitsgruppe unter dem Namen „Verkehrsangelegenheiten“ ins Leben zu rufen. Mit diesem Vorschlag hat sich am Dienstagabend in Döhlings Gasthaus in Morsum der Gemeinderat beschäftigt. Das Ergebnis: Solch ein Arbeitsgruppe soll nun gegründet werden. Die Meinungen, ob das wirklich sinnvoll ist, gingen allerdings weit auseinander.
Für die Fraktionsvorsitzende der SPD, Anke Fahrenholz, „ist das ganz klar Aufgabe des Bauausschusses. Wenn sich mit diesen Themen zusätzlich auch noch eine Arbeitsgruppe beschäftigt, dann ist das extra Arbeit“. In die gleiche Kerbe schlug ihr Parteikollege Hans-Michael Künnemeyer. „Ein zusätzliches Gremium? Das brauchen wir nicht“, gab er zu Protokoll.
Bürgerstraße ein mögliches Thema
Was genau schweben der Verwaltung für Themen vor, die bearbeitet werden könnten? Genannt wird in der Beschlussvorlage unter anderem die Bürgerstraße. Hier fordern Anwohner ein Durchfahrtsverbot für Lastwagen sowie eine Tempo-30-Zone (wir berichteten). Aufgabe der Arbeitsgruppe könnte es nun sein, Ideen zu erarbeiten, mit denen sich im weiteren Verlauf dann der Fachausschuss und schließlich der Rat auseinandersetzen könnte.
Ein Gedanke, der den Mitgliedern der CDU sehr gut gefiel. „Wir haben in Thedinghausen einige prekäre Verkehrspunkte. Eine Arbeitsgruppe kann schon sinnvoll sein“, befand Ratsmitglied Heiner Schröder. Ralph Landwehr, ebenfalls CDU, verwies in diesem Zusammenhang auch auf andere Arbeitsgruppen, die in der Gemeinde oder Samtgemeinde bereits gute Arbeit geleistet hätten. Unter anderem die „Arbeitsgruppe Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)“, in der er selbst mitgewirkt und die sich mit den Verbesserungen bei der verkehrlichen Anbindung der Samtgemeinde Thedinghausen an den öffentlichen Personenverkehr beschäftigt hat.
Gute Erfahrungen gesammelt
Als sinnvoll erachtete auch Gemeindedirektor Harald Hesse die Gründung. „Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht“, sagte er. Christiane Siemer von der Grünen Liste betonte, dass dies auch eine Erleichterung für die Arbeit des Bauausschusses sein könne. „Diese ganzen Themen kann man im Ausschuss gar nicht alle bearbeiten“, sagte sie, und dass es an diesen nicht mangelt, zeigt ein Blick auf die Liste der Verwaltung mit den möglichen Themen, die behandelt werden könnten.
Dazu gehört neben der Bürgerstraße unter anderem auch die Braunschweiger Straße, sozusagen die verkehrliche Hauptschlagader, die mitten durchs Zentrum von Thedinghausen führt. Hier geht es um die Parksituation und um ein Halteverbot ab der Ampel in Richtung Rathaus. Außerdem auf der Themenliste: Schulstraße/Bremer Straße (Querungshilfe Schulweg); Kreuzungsbereich Achimer Landstraße/Verdener Weg (Verbesserung Verkehrsregelung durch Sensortechnik); Morsumer Schulstraße/Rösener Sraße (Schulwegsicherung, Temporeduzierung im Kreuzungsbereich).
Letztlich setzten sich die Befürworter solch einer Arbeitsgruppe durch. Mit zwölf Ja- und sieben Nein-Stimmen fand der Beschluss die notwendige Mehrheit. Wen die Fraktionen nun mit dieser Arbeit betrauen, steht noch nicht fest. Entsendet werden kann jeweils ein Mitglied pro Fraktion.