„Europa braucht uns – wir brauchen Europa“. Unter diesem Motto stand am Montagabend im Erbhof Thedinghausen ein Themenabend, zu dem die Samtgemeinde in Kooperation mit der hiesigen Landtagsabgeordneten Dörte Liebetruth (SPD) und dem Kreistagsabgeordneten Wilhelm Hogrefe (CDU) eingeladen hatte. Samtgemeindebürgermeister Harald Hesse und Hogrefe leiteten durch den Abend, der von Impulsvorträgen, Diskussionen und Musik begleitet wurde.
„Nun also Europa.“ Mit diesen Worten begrüßte Hesse die Gäste im Renaissancesaal des Erbhofes. Mehr als 60 Besucher waren an diesem Abend der Einladung gefolgt. Darunter auch einige Jugendliche aus den umliegenden Schulen. Der Veranstaltungsort sei nicht ohne Grund ausgesucht worden, denn der Erbhof sei eines der positiven Beispiele, wie die Europäische Union (EU) Einfluss auf das alltägliche Leben in Thedinghausen ausüben würde, erklärte Hesse. Die Renovierung des Erbhofes ist nämlich nur durch Zuschüsse der EU möglich geworden. Nach der Eröffnung durch den Samtgemeindebürgermeister richtete Landrat Peter Bohlmann (SPD) seine Grußworte an das Publikum. „Es ist ein Signal, dass hier heute Abend Menschen zusammengekommen sind“, meinte er. Dabei sprach er vor allem von den Vorteilen der EU. Dazu zählt er Freiheit und Wohlstand und appellierte daran, diese zu erhalten.
Die Jugend im Fokus
Der Hauptteil der Veranstaltung bestand aus Impulsreferaten. Ein Thema stand dabei im Vordergrund: die Jugend und welche Chancen die Europäische Union ihr bietet. Den Anfang machten Schüler der Berufsbildenden Schulen in Verden (BBS). Thomas Seeseke, Verantwortliche für die Europaarbeit der BBS, zeigte die Zusammenarbeit mit Europa anhand des jüngsten Projektes aus. Bei diesem reisten die Schüler in verschiedene Länder, um sich dort Methoden gegen den Klimawandel anzusehen. „Man lernt sich vor allem auf Augenhöhe kennen“, erzählte Seeseke über die Arbeit der Schüler mit ihren europäischen Kollegen. „Wir verändern Lebensläufe dadurch." Dies sei einer der größten Vorteile von Auslandsaktivitäten für die spätere Karriere. Die Abiturientin Melina Oelrichs hat selbst Zeit in Dänemark und Spanien verbracht. Sie erzählte, dass sich für sie dadurch Chancen ergeben hätten, neue Dinge zu erleben.
Dörte Liebetruth bezog sich in ihrer Rede ebenfalls auf die Chancen, die Jugendliche innerhalb der EU haben. So sollen die Möglichkeiten für junge Menschen, Zeit im Ausland verbringen können, vereinfacht werden. „Europa ist ein Wert an sich“, sagte sie. Ähnlich sieht das Wilhelm Hogrefe, der aber auch mahnende Worte fand. „Ich glaube, Europa war noch nie so gefährdet“, sagte er und meinte damit Themen wie Brexit und Populismus. Deswegen seien Ansätze wie Völkerverständigung und Jugendarbeit wichtig, um gegen die Krise anzugehen.
Im Anschluss an die Vorträge waren die Gäste gefordert. So sollten sie selbst Fragen stellen oder Diskussionen anregen. Dabei wurde deutlich, dass sie sich noch mehr Fortschritt in Europa wünschen. Einige gaben Länder wie Dänemark als Beispiel an und forderten mehr Austausch mit den dort lebenden Menschen, um die Lebensqualität zu erhöhen.