In der Favoritenrolle sieht Andreas Hehenberger sein Team eigentlich nicht. Doch die von ihm trainierten Bogenschützen des SV Dauelsen zeigten beim Bundesliga-Auftakt in Jena gleich einmal, zu welch guten Leistungen sie im Stande sind. Das SVD-Trio Sebastian Rohrberg, Florian Kahllund und Christian Dauel holte beim ersten Wettkampftag 12:2 Punkte. Vor allem ein Schütze bekam von Hehenberger den Stempel „Weltklasse“ aufgedrückt: Florian Kahllund.
Kahllund, der im kommenden Jahr die Teilnahme bei den Olympischen Spielen in Tokio anpeilt, hat in Jena über den gesamten Wettkampf einen Schnitt von 9,91 Ringen geschossen. „Das ist einfach nur gigantisch. Was Florian abgeliefert hat, war allererste Sahne“, freute sich Hehenberger über die Darbietung seines Schützlings. Doch nicht nur der Topschütze der Dauelser erhielt vom Coach Lob. „Sebastian Rohrberg hat einen Schnitt von 9,6 Ringen geschossen, auch das war ein gigantisches Resultat.“ Und dann war da ja noch der junge Christian Dauel. Weil die beiden anderen SVD-Schützen Andreas Gerhardt und Holger Rohrbeck fehlten, musste er in allen sieben Duellen an die Schusslinie treten. „Wir wussten, dass irgendwann die Zeit kommt und er in mehreren Spielen bestehen muss“, sagte Hehenberger und schob gleich lobende Worte hinterher. „Er hat seine Sache sehr gut gemacht.“
Weil das gesamte Trio einen guten Tag erwischt hatte, wurde von den sieben Duellen, die während eines Wettkampftages ausgetragen werden, nicht eines verloren. „Dass es am Anfang der Saison schon so gut und stimmig läuft, ist natürlich sehr schön“, meinte der Coach der Dauelser. „Wir können nur überaus zufrieden sein.“ Aus ihren vier ersten Duellen gingen die Dauelser jeweils als Sieger hervor: Sherwood BSC Herne wurde mit 6:4 besiegt, der Blankenfelder BS 08 anschließend mit 6:2. Das SVD-Team ließ dann gegen die beiden Aufsteiger RSV Detmold-Klüt und TuS GW Holten zwei 6:0-Siege folgen.
Anschließend standen die Duelle gegen die Favoriten der Bundesliga Nord auf dem Plan. Und auch in den drei abschließenden Spielen sollte es für das Hehenberger-Team keine Niederlage geben. Gegen den BSC BB Berlin, bei dem die Olympia-Zweite Lisa Unruh als Trainerin fungierte, und den SV GutsMuths Jena holte Dauelsen jeweils ein 5:5. Zum Abschluss gab es dann noch einen 6:2-Sieg gegen den SV Querum.
Der SV Dauelsen hat somit gleich zum Start gezeigt, dass er auch in dieser Saison ein Wort bei der Vergabe der DM-Tickets mitreden kann. Die jeweils besten vier Teams aus der Nord- und Südstaffel nehmen im Februar 2020 in Wiesbaden an der Endrunde teil. So weit will Andreas Hehenberger aber noch nicht denken. „Für uns war das Ergebnis in Jena ein erster großer Schritt zum Klassenerhalt. Das klingt vielleicht komisch, aber die anderen Teams können auch noch bessere Leistungen zeigen.“ Gedanken macht sich der Trainer aber schon über den zweiten Wettkampftag, der am 7. Dezember in der BBS Verden ausgetragen wird. „Da ist der Druck dann schon ein bisschen größer“, blickt der Coach nach vorne.
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