Frauen leisten 67 Prozent aller Arbeitsstunden weltweit, Frauen verdienen nur zehn Prozent des weltweiten Einkommens, und Frauen besitzen lediglich ein Prozent des weltweiten Haus- und Grundbesitzes – das sind nur drei der Punkte, die Maria von Welser in ihrem Buch „Wo Frauen nichts wert sind“ auflistet. Auf Einladung des Zonta Clubs Verden trägt sie am Pfingstmontag, 16. Mai, ab 19 Uhr im Rittergut Hönisch in Verden aus dem Buch vor.
„Wo Frauen nichts wert sind“ handelt von Angst, Vergewaltigung, Armut, Leid, Gewalt, aber auch von Mut und Hoffnung. Maria von Welser wollte nicht mehr wegsehen und reiste deshalb selbst in Länder, in denen Frauen unterdrückt und noch weitaus schlimmeres werden. Station hat sie in Afghanistan, Kongo und Indien gemacht. Drei Länder, in denen es Frauen alles andere als leicht haben. Sie spricht davon, dass dort, wo Krieg, Armut und Korruption herrschen, Frauen die ersten Opfer sind – genau das treffe auf eben diese drei Länder zu. Sie hat vor Ort recherchiert und mit mehreren Frauen und Mädchen gesprochen. Mit dem Resultat, dass sie von den Lebensumständen vieler schockiert war. Massenhafte Abtreibungen, Genitalverstümmelung, Zwangsheiraten, Frauen- und Mädchenhandel, Hinrichtungen – Maria von Welser will aufwecken, aufrütteln, auf das Thema aufmerksam machen. Die weltweite Gewalt gegen Frauen gleiche einem systematischen Vernichtungsfeldzug, so die Autorin. Diesem Feldzug müsse Einhalt geboten werden. Zudem sei diese Gewalt nicht als kulturelle oder religiöse Folklore zu entschuldigen. Maria von Welser zeichnet anhand von Einzelschicksalen aus den drei Ländern die Situationen nach. Was es heißen kann, als Frau geboren zu werden, das habe sie in dem Buch niedergeschrieben.
Die Autorin ist sich sicher: Jeder kann helfen. Frauen in den betroffenen Ländern müssten lernen, dass sie etwas wert seien. Mehr Bildung für Mädchen und Frauen sei einer der Schlüssel. Ein Weg dahin sei, die Nicht-Regierungsorganisationen wie UNICEF, Oxfam oder Welthungerhilfe zu unterstützen. Diese Organisationen seien die ersten Anlaufstellen im Land, wenn nationale Hilfen nicht ausreichten oder versagten. Auch Zonta International fördere Projekte, die die Lebenssituation von Frauen weltweit zu verbessern versuchen.
Maria von Welser ist keine Unbekannte in diesem Themengebiet, sie engagiert sich seit Jahren für Frauen in Krisengebieten. Von 2003 an bis 2010 war sie stellvertretende Vorsitzende von UNICEF Deutschland. Bekannt ist sie zudem durch ihre jahrelange Arbeit als Redaktionschefin und Moderatorin des Frauenjournals ML-Mona Lisa. Weiterhin wurde sie vielfach als Fernsehjournalistin, Publizistin und Autorin mit Preisen ausgezeichnet.
Bei der Veranstaltung des Zonta Clubs wird die Autorin jedoch nicht nur aus ihrem Buch vorlesen, sie will auch über die Erlebnisse bei ihren Recherchen berichten und anschließend mit den Gästen diskutieren, sich austauschen. Doch der Abend soll sich nicht ausschließlich um ihr Buch „Wo Frauen nichts wert sind“ drehen. Der Zonta Club kündigt an, dass Maria von Welser zudem ihr beinahe druckfrisches und neues Werk „Frauen auf der Flucht“ vorstellen wird.
Eintrittskarten kosten 15 Euro. Der gesamte Erlös des Abends kommt Sprachförderprojekten für Flüchtlingsfrauen und Mädchen im Landkreis Verden zu Gute. Interessierte können sich unter der Telefonnummer 01 51/ 25 35 27 70 oder per E-Mail an info@zonta-verden.de anmelden.