Status 5. Mit diesem Signal nehmen Feuerwehrleute im Einsatzfahrzeug über Funk Kontakt zur Leitstelle auf. Damit wird sozusagen um die Erlaubnis gebeten, mit der Leitstelle zu sprechen. „Das Signal ,Status 5' ist in der Feuerwehr omnipräsent“, sagt Klaas Müller, stellvertretender Jugendwart der Kreisfeuerwehr Verden. In eben dieser Kreisjugendfeuerwehr hat „Status 5“ seit einigen Monaten aber noch eine weitere Bedeutung bekommen. Es ist nämlich der Name eines eigenen Podcasts, mit dem die Jugendlichen in der Corona-Zeit gestartet sind. Es ist sozusagen ihre Kontaktaufnahme mit allen Interessierten außerhalb. Die unterschiedlichsten Themen werden dort angesprochen. So berichtet beispielsweise ein Blaulichtreporter von seinem Arbeitsalltag oder die Kreisjugendfeuerwehrwartin über das Thema „Frauen in der Feuerwehr“. Interviewt werden sie alle immer von unterschiedlichen Mitgliedern der Jugendfeuerwehr.
Im Oktober ging die erste Folge des Podcasts, der auf den gängigen Plattformen wie Spotify oder Apple Podcasts zu finden ist, auf Sendung. Alle zwei Wochen kommt seitdem sonntags eine neue Folge online. Dabei war die Podcast-Idee ursprünglich eigentlich eher aus der Not heraus geboren. „Durch Corona ist insbesondere für die Kinder- und Jugendfeuerwehr alles weggebrochen“, sagt Müller. „Da die Betreuer der Jugendlichen in der Regel auch in der Einsatzabteilung sind, musste der Kontakt mit ihnen gestrichen werden, um das Ansteckungsrisiko gering zu halten und den Einsatzdienst nicht zu gefährden.“ Wenn schon nicht physisch, dann sollten die Jugendlichen aber trotzdem auf andere, digitale Weise in Kontakt bleiben.
Drei Monate von Idee bis Umsetzung
„Über das G3-Projekt des Landesjugendrings Niedersachsen, mit dem Projekte für und mit Jugendlichen gefördert werden, haben wir dann Geld bekommen, um uns technisches Equipment anzuschaffen“, berichtet Müller. Ursprünglich sei geplant gewesen, den Landesentscheid der Niedersächsischen Jugendfeuerwehren, der 2021 in Verden stattfinden sollte, damit zu begleiten. Nachdem dieser aber abgesagt wurde, musste eine neue Idee her. Das war der Podcast. Circa drei Monate hat es von der ersten Idee bis zur Umsetzung gedauert.
„Ursprünglich hatten wir gedacht, dass wir das nur ein paar Wochen machen werden“, sagt Müller. Nun wurde aber bereits die siebte Folge hochgeladen und es sind weitere in Planung. „Der rote Faden bei dem Podcast ist, dass nicht immer ein und dieselbe Person die Interviews führt, sondern es einen stetigen Wechsel gibt. Jeder, der von den Jugendlichen Zeit und Lust hat, kann sich einbringen.“ Das gilt auch für die Themenfindung. „Wir wollen den Jugendlichen mit dem Podcast eine Stimme und die Möglichkeit geben, Themen anzusprechen, die sie interessieren.“ Im besten Fall sind das dann auch Themen, die einen Mehrwert für andere bieten und Denkanstöße geben.

Derzeit kann der Podcast wegen der geltenden Kontaktbeschränkungen nicht mehr im Feuerwehrhaus aufgenommen werden. Das Gespräch muss per Videochat geführt werden.
Knapp 150 Zuhörer hat der Podcast „Status 5“ mittlerweile pro Folge. „Es werden aber stetig mehr“, freut sich Müller. „Ich weiß von einigen, die sonntags immer schon darauf warten, dass wieder eine neue Folge online kommt.“ Damit das alle zwei Wochen geschehen kann, ist im Hintergrund einiges an Organisationsaufwand erforderlich. Denn auch zum Produzieren der Folgen dürfen sich die Mitglieder der Feuerwehr aktuell nicht treffen. „Wir haben uns mittlerweile so arrangiert, dass wir den Protagonisten der jeweiligen Folge das Mikro an die Haustür bringen und es dann eine kleine Online-Schulung für die Nutzung gibt“, erklärt Müller den Ablauf. Die Interviewpartner unterhalten sich dann per Videochat. „Leben in der Lage – das kennen wir bei der Feuerwehr“, sagt Müller mit Blick auf die widrigen Umstände.
Diese hätten bisher noch keinen der Interviewpartner davon abgehalten, sich zu beteiligen. Und auch die Jugendlichen seien mit Engagement bei der Sache. „Aller Anfang ist natürlich immer schwer und es braucht eine gewisse Zeit, bis sich alles eingespielt hat, aber mittlerweile haben wir einen Pool von Jugendlichen, auf die wir zurückgreifen können“, freut sich der stellvertretende Kreisjugendwart. Aus diesem Grund soll der Podcast auch fortgeführt werden, wenn die Corona-Pandemie vorbei ist und die Jugendlichen wieder ihren Dienst antreten dürfen. „Themen gibt es auf jeden Fall noch genug“, ist sich Müller sicher.
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