Gerichtssprecherin Katharina Krützfeldt: Schlichten statt richten gilt auch weiterhin Mediatoren heißen jetzt Güterichter

Verden. "Schlichten statt richten – Richter ohne Robe": Unter diesem Motto steht das sich weltweit verbreitende und anerkannte Mediationsverfahren. Beim Landgericht Verden ist es seit 2004 jährlich in mehr als 200 Fällen durchgeführt worden. Dabei ergab sich eine "Erfolgsquote" von über 80 Prozent, wie Pressesprecherin Katharina Krützfeldt mitteilt.
09.02.2013, 05:00 Uhr
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Von Angelika Siepmann

Verden. "Schlichten statt richten – Richter ohne Robe": Unter diesem Motto steht das sich weltweit verbreitende und anerkannte Mediationsverfahren. Beim Landgericht Verden ist es seit 2004 jährlich in mehr als 200 Fällen durchgeführt worden. Dabei ergab sich eine "Erfolgsquote" von über 80 Prozent, wie Pressesprecherin Katharina Krützfeldt mitteilt.

Sie gehört selbst zu den Richterinnen und Richtern, die als speziell geschulte Konfliktschlichter tätig sind. Aufgrund einer Gesetzesänderung heißen diese Juristen seit Januar nicht mehr Mediatoren, sondern Güterichter. In der Konsequenz besteht nun beim Landgericht eine Güterichterabteilung.

In der Sache ändert sich nichts. Die streitenden Parteien und ihre Rechtsanwälte können einen Güterichter anrufen, der als neutraler Dritter in der Auseinandersetzung vermittelt. Krützfeldt: "Der Güterichter ist mit der Entscheidung des Rechtsstreits nicht befasst. Er gibt auch keine rechtlichen Hinweise". Vielmehr solle er dazu beitragen, dass die Parteien letztlich aus eigenem Antrieb zu einer " sinnvollen, verbindlichen und nachhaltigen Lösung" gelangen.

Nach den Erfahrungen der bisher als Mediatoren tätigen Richter gibt es kaum einen Prozess, bei dem sich der Versuch eines Schlichtungsgesprächs nicht gelohnt hätte. "Besonders geeignet sind dabei Verfahren, in denen es um persönliche und geschäftliche Konflikte geht", so Krützfeldt.

Oft könne schnell und flexibel eine "kreative", vielleicht sogar überraschende Lösung gefunden werden, die auch noch Kosten spare. Diese könnten etwa durch die Einholung teurer Sachverständigengutachten entstehen.

Als wichtigstes Ziel des Mediationsverfahrens gilt: "Die Parteien können sich im besten Fall wieder in die Augen gucken und miteinander reden. Es gibt keine Verlierer und Gewinner". Krützfeldt: "Es gilt weiterhin schlichten statt richten".

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