Aufgeplatzter Bodenbelag, eine Laufbahn, die eher einer Buckelpiste gleicht und ein Beachvolleyballfeld, das völlig versteckt in einer Ecke seine besten Tage schon lange hinter sich hat: Dieser Anblick bietet sich beim Besuch der Sportanlage neben dem Achimer Freibad. Die Probleme vor Ort sind bei Weitem nicht neu, aber in den kommenden Jahren sollen sie nun Schritt für Schritt angegangenen werden und neben dem Freibad soll eine "komplexe generationsübergreifende Anlage" entstehen, wie es Kirsten Jäger vom zuständigen Fachbereich der Stadt bei einem Ortstermin vor Ort am Montagabend beschrieb.
Zu dieser komplexen Anlage sollen, wie berichtet, neben dem bereits bestehenden Allwetterplatz auch ein Jugendplatz, eine gut einen Kilometer lange Laufstrecke, ein Bereich für Outdoorfitness, eine Wettkampfbahn, eine Wallanlage mit kleiner Tribüne, ein überdachtes Kleinspielfeld, eine Multifunktionsfläche und ein angrenzender Wohnmobilstellplatz gehören. All das präsentierten Stefan Eckl vom Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung und Ulf Elsner vom Planungsbüro PS+, die von der Stadt mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie für die Anlage beauftragt worden waren.
"Die Vorschläge würden zu seiner deutlichen Belebung der Anlage führen und ihre Nutzbarkeit erweitern", sagte Eckl. Darüber hinaus könne man weiter daran festhalten, dass Vereins- und Freizeitsport auf einer gemeinsamen Anlage ein Angebot bekommen. Ein Aspekt, der der Stadt nach Angaben von Jäger von Beginn an sehr wichtig war. "Die jetzige Anlage stammt größtenteils noch aus den 70er-Jahren", erklärte Jäger. "Seitdem hat es aber auch einen Wandel im Freizeitverhalten gegeben und wir müssen auch andere Arten des Sports bedenken als damals."
Sichtlich angetan von den Plänen für die Anlage war dann auch die Politik, der diese am Montagabend vorgestellt wurden. "Das Konzept enthält zum Teil großartige Ideen, auf die ich selbst nie gekommen wäre", sagte Isabel Gottschewsky (CDU) etwa mit Blick auf die geplante Rundlaufbahn. Und auch die übrigen Ausschussmitglieder zeigten sich durchaus angetan von den Plänen, deren Umsetzung allerdings vermutlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. "Es ist klar, dass das ein Prozess ist, der Jahre dauern wird", machte Fachbereichsleiter Steffen Zorn ganz deutlich. "Wir müssen uns ganz genau einen Kopf darüber machen, was wir uns als Stadt leisten können." Mehr als ein großes Projekt pro Haushaltsjahr könne man sicherlich nicht stemmen.
Andere Projekte in der Pipeline
Und die Pläne für die Sportanlage am Freibad sind eben auch nicht die einzigen. "Wir haben bei unserem Sportentwicklungsprozess noch einige andere Projekte auf der Agenda", gab auch Herfried Meyer (SPD) zu bedenken. Und die dürfe man nicht außer Acht lassen. Aufgabe der Verwaltung sei es nun, zu erarbeiten, wann welche Projekte umgesetzt werden sollen und können. Eine endgültige Entscheidung darüber falle dann in den jeweiligen Haushaltsberatungen.
Denn das, was nun mit Blick auf die Sportanlage am Freibad vorliegt, ist nach Angaben von Zorn zunächst nur ein Grundkonzept, das an der ein oder anderen Stelle erst noch mit Leben gefüllt werden muss. Das gilt ganz besonders für den Jugendplatz und den angedachten Multifunktionsplatz. Wie diese genau ausgestaltet werden sollen, steht aktuell nämlich noch nicht fest. In die Planungen sollen bei ersterem aber in jedem Fall auch die Jugendlichen selbst mit einbezogen werden. Doch auch Till Bräkling, Leiter des Produkts Kinder und Jugend im Achimer Rathaus, musste die Euphorie mit Blick auf die Umsetzung der Pläne noch etwas bremsen. "Wir haben hier im Grunde ein Puzzle vor uns, das wir nun Schritt für Schritt zusammensetzen können", sagte er. Mit Blick auf den Jugendplatz habe es schon eine Voranfrage beim Landkreis Verden gegeben, die ergeben habe, dass der dortige Flächennutzungsplan in Teilen wohl noch geändert werden muss. "Wir werden zeitlich also noch einige Hürden vor uns haben." Der erste Schritt ist nun aber getan. Mehrheitlich sprachen sich die Ausschussmitglieder dafür aus, die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie weiterzuentwickeln und diese in das Sportentwicklungskonzept der Stadt Achim zu integrieren.
Jetzt sichern: Wir schenken Ihnen 1 Monat WK+!