Mit einer Demonstration und einem Info-Markt macht das Bündnis "Internationaler Frauentag im Landkreis Verden" (FIFT) am kommenden Mittwoch, 8. März, auf Mängel bei der Gleichberechtigung aufmerksam. Der Demozug beginnt um 16 Uhr auf dem Domplatz. Von dort ziehen die Teilnehmerinnen zum Verdener Rathaus, wo zahlreiche Institutionen aus dem ganzen Landkreis über ihre Arbeit informieren.
"Wir machen Demokratie! Feminismus 2.3" ist das Motto des Weltfrauentages in Verden. "Das Motto betont das uneingeschränkte Bekenntnis des modernen Feminismus zur demokratischen Gesellschaft und knüpft damit an die Kämpfe der Vorreiterinnen um Frauenrecht an", erklärt das Frauenbündnis. Das setzte sich unter anderem aus den Gleichstellungsbeauftragten aus dem Landkreis Verden sowie aus Mitarbeiterinnen von Beratungsstellen, Frauenhaus, Kreisvolkshochschule und Verdi zusammen.
Drei Rednerinnen
Drei Rednerinnen werden bei der Kundgebung vor dem historischen Rathaus sprechen. Zu ihnen gehört Emily Karius. Die Fridays for Future-Aktivistin stammt aus Verden. 2019 machte sie ihr Abitur am Gymnasium am Wall. 2020 wurde sie vom Zonta-Club Verden mit dem "Young Women in Public Affairs"-Award ausgezeichnet. Karius ist Mitbegründerin von Fridays für Future Verden und Fridays for Future Niedersachsen. Auch an der Gründung der Grünen Jugend Verden war die Studentin beteiligt.
Ebenfalls das Wort ergreifen wird Miriam Bömer, Gewerkschaftssekretärin beim Deutschen Gewerkschaftsbund Region Bremen-Elbe-Weser. Neben Wirtschafts- und Strukturpolitik sind Klimapolitik und Frauenrechte ihre Themenschwerpunkte. Eine weitere Verdenerin vervollständigt das Trio: Ulla Schobert ist Leiterin des Verdener Frauenhauses und der Beratungsstelle bei häuslicher Gewalt (Biss).
Institutionen stellen sich vor
Im Anschluss an die Kundgebung können sich Interessierte auf dem Info-Markt vor dem Rathaus über die Arbeit verschiedener Institutionen informieren, die sich im Landkreis Verden für Frauenrechte stark machen. Auch der Weltenbummler, "das kulturbunte Spielmobil", macht am Nachmittag einen außerplanmäßigen Halt auf dem Rathausplatz, heißt es in der Ankündigung. An Bord hat er Spiel- und Sportgeräte sowie eine Hüpfburg. "Das Spielmobil des DRK-Kreisverbands steht für Weltoffenheit und ist sonst unterwegs im Landkreis", erklärt das Frauentags-Team.
Lange Tradition
Der Internationale Frauentag blickt auf eine lange Tradition zurück. Die zentrale Forderung des ersten Frauentages im Jahr 1911 sind jedoch nach wie vor aktuell: der Kampf gegen Gewalt und Vertreibung, um politische Teilhabe und für gleichen Lohn für gleiche Arbeit.
Mit Blick auf die Ukraine hat sich die Forderung nach dem "unbedingten Eintreten für den Frieden", verstärkt. "Krieg bedeutet Gewalt gegen alle Menschen", betonen die Veranstalterinnen. "Frauen, Kinder und Queers sind in Krisen jedoch immer besonders gefährdete Gruppen."
Forderung nach Selbstbestimmung
Ein moderner Feminismus fordere darüber hinaus ein selbst bestimmtes Leben für alle. Jeder Mensch entscheide, wen er liebe und wie er das Leben in Bezug auf Sexualität und Familiengründung gestalten möchte.
Auch die Forderung nach Chancengleichheit in der Arbeitswelt bleibt seit Jahrzehnten aktuell. In vielen Branchen stießen Frauen nach wie vor an die gläserne Decke, in anderen würden sie ausgebeutet oder schlecht bezahlt, kritisiert das Organisationsteam. Doch auch für Männerrechte treten die Demonstrierenden ein. Denn Väter, die ihre Familienverantwortung wahrnehmen wollen, müssen gestärkt werden, fordert das Frauenbündnis.
In einer Arbeitsgruppe hatten Mitorganisatorinnen und Interessierte bereits im Februar Plakate für den Demonstrationszug gestaltet. An der könnten sich alle "die sich für Feminismus 2.3 im Sinne von demokratischen Engagement, Gleichberechtigung und Gewaltschutz stark machen wollen", anschließen, schreibt das Frauenbündnis in seiner Einladung.