Nur jeder zweite Deutsche hat sie. Im Landkreis Wesermarsch sogar nur jeder Dritte. Nutzen sollten sie jedoch alle, meinen die Mitarbeiter des Entsorgungsunternehmens GIB: die Biotonne. Am Freitag, 26. Mai, wird die Bedeutung der sortenreinen Erfassung von Küchen- und Gartenabfällen für die Umwelt mit dem "Tag der Biotonne" gewürdigt.
Das Entsorgungsunternehmen weist darauf hin, dass Biomüll kein Müll ist. Aus ihm entstehe wertvolle Erde, die neue Pflanzen hervorbringe. Rund 27.000 Biotonnen stehen im Landkreis. Bei bis zu zwei Abfuhren im Monat verzeichnet die GIB durchschnittlich 40.000 geleerte Biotonnen im Monat. Im vergangenen Jahr kamen so 8774 Tonnen Bioabfälle zusammen, die in der Biogasanlage weiterbehandelt und an externe Kompostwerke abgetragen werden. Die von der GIB im Kompostwerk Rodenkirchen produzierte Grünabfallkomposterde wird dagegen aus reinen Grünabfällen und nicht aus dem Inhalt der Biotonne hergestellt.
Bis vor rund vier Jahren verwechselten viele Bürger in den neun Wesermarsch-Kommunen laut GIB-Entsorgung die Biotonne mit der Restmülltonne. Die Störstoffmengen, die überwiegend durch Plastiktüten, Verkaufsverpackungen oder Zigarettenkippen hervorgerufen wurden, häuften sich und wurden mit der Zeit zu groß. 2019 führte die GIB in der Wesermarsch deshalb die Bio-Kampagne „Sauberer Biomüll“ ein.
Seither werden unter anderem falsch befüllte Biotonnen stehengelassen. Mehr als 11.000 Biotonnen wurden mit einer roten Karte versehen und ungeleert zurückgelassen. "Diese drastische Maßnahme führte zum eindeutigen Erfolg", teilt das Entsorgungsunternehmen mit. "Die Störstoffmengen sind seitdem stark gesunken."
Im Mai 2022 spiegelte das Ergebnis einer Sortieranalyse des Instituts für Energie und Kreislaufwirtschaft der Hochschule Bremen den Erfolg der Kampagne wider. Der Bioabfall-Input im Landkreis enthält nur noch 0,45 Prozent Fremdstoffe und 0,33 Prozent Kunststoffe. Er unterbietet nun die gesetzlichen Mindestanforderungen.
Kinder-Lernmalbuch
Die Abfallberatung der GIB Entsorgung bietet kindgerechte Lerneinheiten zu den Themen Abfalltrennung und Abfallvermeidung an, um schon die Jüngsten im Landkreis für den Umgang mit der Umwelt zu sensibilisieren. Entstanden ist beispielsweise das Lernmalbuch „So geht das mit dem Biomüll“. Damit möchte die GIB Kindern spielerisch den richtigen Umgang mit Bioabfällen nahebringen. Thematisiert werden Fragen wie: Was darf in die Biotonne? Wo bringen die Müllwerker den Biomüll hin? Und: Was passiert dann? Das Heft, das es als PDF-Download unter www.gib-entsorgung.de unter der Rubrik Abfallberatung gibt, könne sowohl im Unterricht eingesetzt als auch zu Hause bearbeitet werden.