Lemwerder. Der Landkreis Wesermarsch bekommt am 3. März eine zusätzliche Lieferung mit 1100 Dosen des Impfstoffs von Biontech/Pfizer. Ein Teil davon soll dezentral, also außerhalb des Impfzentrums Brake, geimpft werden. Die Gemeinde Lemwerder bereitet derzeit eine Impfaktion in der Ernst-Rodiek-Halle vor. Dort wird das Team der Arztpraxis am Deich am Sonnabend, 6., und Sonntag, 7. März, Menschen ab 80 Jahren impfen. Die Zweitimpfungen sollen dort dann am Wochenende 27. und 28. März erfolgen. Impfberechtigte werden per Anschreiben informiert.
Organisiert wird die Impfaktion in der Ernst-Rodiek-Halle von der Gemeinde Lemwerder. „Heute haben wir Schreiben mit Anmeldebögen an alle über 80-Jährige der Gemeinde vorbereitet“, sagte Bürgermeisterin Regina Neuke am Donnerstag. Verteilt werden die Briefe laut Neuke durch ehrenamtliche Helfer. Diesen Weg habe die Gemeinde gewählt, um Verzögerungen durch die Postzustellung zu vermeiden.
Anmeldung bis 3. März möglich
Wer sich an den genannten Terminen im Lemwerder impfen lassen möchte, muss den Anmeldebogen ausfüllen und bis Mittwoch, 3. März, beim Rathaus Lemwerder, Stedinger Straße 51, einwerfen. Am Donnerstag, 4. März, bekommen alle, die sich angemeldet haben, einen Anruf oder eine E-Mail, in dem oder der die genaue Uhrzeit des Impftermins mitgeteilt wird. Wie Regina Neuke und Monika Wessels, stellvertretende Landkreis-Sprecherin, betonen, können sich ausschließlich Personen dezentral impfen lassen, denen noch kein Termin im Impfzentrum Brake zugewiesen wurde. „Ansonsten gibt es Schwierigkeiten im digitalen Terminvergabesystem“, erläutert Wessels.
Die genaue Zahl der Impfdosen für Lemwerder kennt Regina Neuke noch nicht: „Wir gehen von mindestens 200 Dosen aus.“ Sollte es nicht gelingen, alle Impfwilligen an diesem Wochenende zu bedienen, will die Gemeinde versuchen, eine weitere Impfmöglichkeit in Lemwerder zu organisieren.
Zum Impfteam gehören zwei Ärztinnen aus der Praxis am Deich in Lemwerder und vier medizinische Fachangestellte. „Das Team freut sich, helfen zu können. Wir sind sehr motiviert“, sagte Catrin Tardu vom Praxis-Team. Unterstützt und begleitet werden sie vom Landkreis und der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH), die auch das Impfzentrum in Brake betreibt. Stefan Greiber, Fachbereichsleiter Kommunikation beim Regionalverband Weser-Ems der JUH: „Wir unterstützen die Aktion selbstverständlich gerne. Wir sorgen dafür, dass das notwendige Material rechtzeitig zur Verfügung steht und kümmern uns anschließend auch um die Dokumentation und Administration, also wer geimpft wurde und dass die Erinnerung an den zweiten Termin sichergestellt ist.“
Hintergrund der zusätzlichen Impfstofflieferung ist nach Angaben von Oliver Grimm, Pressesprecher des Niedersächsischen Gesundheitsministeriums, die Empfehlung der Bundesregierung an die Länder, die Reserven des Biontech/Pfitzer-Impfoffs zu reduzieren. Die Reserven waren für die Zweitimpfungen geschaffen worden. Da die Impfstofflieferungen inzwischen zuverlässiger kommen, so Grimm, könnten die Reserven reduziert werden. Auch andere Landkreise bekommen also zusätzliche Impfstofflieferungen.
Laut Monika Wessels hatte der Landkreis allen Kommunen angeboten, mit dieser Lieferung eine dezentrale Impfung in eigener Verantwortung durchzuführen, nachdem das Land kürzlich diese Möglichkeit für Personen über 80 Jahre geschaffen hatte. Einige Gemeinden seien aktuell dabei, mögliche Standorte und Voraussetzungen zu prüfen. Eine abschließende Festlegung werde es voraussichtlich bis zum Wochenende geben.
Lemwerder kann unter anderem deshalb so schnell reagieren, weil es im Vorfeld bereits Überlegungen für dezentrale Impfungen in der Gemeinde gab. Der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Günter Naujoks hatte Ende Januar eine entsprechende Initiative gestartet. Die Lemwerderaner Verwaltung, Landrat Thomas Brückmann und die SPD-Landtagsabgeordnete Karin Logemann unterstützten das Vorhaben ebenfalls.
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