
Ein Trendsport aus Schweden kommt nach Lilienthal: Am Sonnabend, 22. September, ruft die kommunale Jugendarbeit der Gemeinde zum Plogging auf. Plogging, das ist eine Wortkombination aus Jogging und plocka upp, dem schwedischen Wort für aufsammeln. Die Idee dabei ist, beim Laufen den Müll am Straßenrand einfach mitzunehmen. „Das ist gut für die Fitness und gut für die Umwelt“, sagt Organisator Tom Brünings von der kommunalen Jugendarbeit.
„Jeder aus Lilienthal ist eingeladen mitzumachen“, sagt die Leiterin der kommunalen Jugendarbeit, Viola Bürgy. Müllsammeln, das weiß sie, klingt irgendwie langweilig. Ploggen dagegen, das klingt nach Aktion. Sie hofft, dass sich möglichst viele Lilienthaler beteiligen. Der Bürgermeister jedenfalls geht mit gutem Beispiel voran. Kristian Tangermann will dabei sein, wenn die Plogger um 10 Uhr am Alten Amtsgericht starten. Auch Sportvereine und die Arbeiterwohlfahrt haben zugesagt. Brüning betont: „Ploggen ist keine Frage des Alters. Es kommt nicht auf Schnelligkeit an, sondern auf den Einsatz für die Umwelt.“
Bettina Wolpmann-Macion wird am 22. September auch dabei sein. Mehrmals im Jahr organisiert sie Müllsammelaktionen in Lilienthal unter dem Motto „Lilienthal räumt auf“. Sie kennt die Schmuddelecken: der Jan-Reiners-Weg am Schulzentrum Schoofmoor, die Umgehungsstraße und der Parkplatz am Falkenberger Kreisel. Problematisch sei vor allem der Müll, den die Autofahrer auf der Umgehungsstraße aus dem Fenster werfen, so die Lilienthalerin. Der Bauhof hat sich des Pappbecher-Problems offenbar angenommen. Für Fußgänger und damit auch für die Plogger ist die viel befahrene Straße tabu. Ein weiterer Schandfleck ist laut von Wolpmann-Macion der Parkplatz am Falkenberger Kreisel: „Da liegen Schnapsflaschen und Sperrmüll herum.“ Die Initiative „Lilienthal räumt auf“ trifft sich bereits um 9 Uhr auf dem Schoofmoor-Parkplatz.
Nach Angaben der Abfall-Service Osterholz GmbH produziert jeder Einwohner im Landkreis Osterholz pro Jahr im Durchschnitt 27 Kilogramm Altglas, 36 Kilogramm Wertstoffe (Gelber Sack), 60 Kilogramm Sperrmüll, 103 Kilogramm Altpapier, 114 Kilogramm Restmüll und 170 Kilogramm Bioabfälle. Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2017. Nicht eingerechnet ist der achtlos weggeworfene Müll.
„Plogging ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern erhöht auch die körperliche Fitness“, betont Tom Brünings. Bücken, Stoppen und Weiterlaufen seien ein effektives Intervalltraining, das den Kreislauf ordentlich in Schwung bringe und die Fettverbrennung fördere. „Pro 15 Minuten 150 Kalorien“, rechnet der Sozialarbeiter vor. Weil das Plogging so anstrengend sei, werde die Aktion auch nur eine halbe Stunde dauern – aber das in ganz Lilienthal.
Im Anschluss lädt die kommunale Jugendarbeit ab 11 Uhr zum Familienfrühstück ins Alte Amtsgericht ein. „Dabei achten wir auf regionale und nachhaltige Produkte“, erklärt die Leiterin der Jugendpflege Viola Bürgy. Das Familienfrühstück ist ein Ort des Kennenlernens und des Austausches und findet vier Mal im Jahr statt.
Wer beim Plogging dabei sein will, kann noch bis Mittwoch, 19. September, ein altes T-Shirt ins Alte Amtsgericht bringen, damit es mit dem Logo der Aktion versehen wird. Mit der Siebdruckmaschine werden Freiwilligendienstler Finn Rose und Praktikantin Frenja Mattejiet den Stoff dann mit dem Schriftzug „Plogging“ versehen, damit am Sonnabend, 22. September, alle Sammler im gleichen Look unterwegs sind. „Natürlich geht auch ein neues T-Shirt, aber besser wäre ein altes, wegen der Nachhaltigkeit“, sagt Viola Bürgy und freut sich auf möglichst viele Teilnehmer.
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