Manches Lob ist höchst gefährlich. CDU-Schulexperte Karl-Heinz Klare aus Diepholz überhäufte Kultusminister Bernd Althusmann (CDU) im Landtag geradezu mit Komplimenten: super Schulreform, tolle Lehrerausbildung, klasse Lehrpläne. Derartiges hatte Klare allerdings so ähnlich auch schon bei beiden vormaligen CDU-Ressortschefs Bernd Busemann und Elisabeth Heister-Neumann gesagt. Genützt hatte es diesen bekanntlich wenig; beide wurden nach viel Kritik von außen ausgetauscht. "Klare schafft sie alle", war denn auch als wohlgemeinte Warnung zu hören. Althusmann nahm es gelassen. "Das passiert diesmal nicht."
Die Umstellung ist Philipp Rösler offenbar gut und schnell gelungen. Eingeladen war er von den Unternehmerverbänden Niedersachsen und Bremen noch als Gesundheitsminister, als Wirtschaftsminister kam der FDP-Chef jetzt in seine Heimatstadt Hannover. Und brachte dabei einen Tipp seines niedersächsischen Amtsvorvorgängers Walter Hirche (FDP) für mögliche Geschäfte mit den Nachbarn mit. Die Niederländer und die Bremer seien gute Kaufleute, die würden einem sogar die eigene Großmutter verkaufen. Aber wenn man die Wahl habe, zitierte Rösler, neuer Parteichef der Bundesliberalen, seinen erfahrenen Parteifreund, solle man lieber mit den Bremern abschließen. "Denn die liefern auch."
Es gibt sie noch, die richtig zupackenden Parlamentarier. SPD-Mann Ronald Schminke aus Hannoversch Münden ist so ein Exemplar. Wenn ihm etwa die Renovierung seines Abgeordnetenbüros zu lange dauert, greift der gelernte Maurer auch schon selbst zu Spachtel und Pinsel. Jetzt beim Grillfest der SPD-Landtagsfraktion erfreute er seine Genossen nicht nur als fleißiger Herr über Kohle, Rost und Zange. Sämtliche Leckereien vom Grill wie Bratwürste oder Nackensteaks stammten auch noch aus heimischer Produktion. Schminke hatte zwei Tage zuvor eigens und eigenhändig ein Schwein geschlachtet und daraus das begehrte Grillgut gefertigt. Einhellige Meinung: "Mmmmhhh, das war lecker."
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