Schwerin. Der nach Betreiberangaben größte kommerzielle Batteriepark Europas ist in Schwerin ans Stromnetz gegangen. Mithilfe von 25 000 Lithium-Ionen-Akkus sollen in kürzester Zeit Schwankungen im Stromnetz ausgeglichen und somit die Stromversorgung gesichert werden, teilte der kommunale Energieversorger Wemag als Betreiber am Dienstag mit.
Die zunehmende Einspeisung von witterungsabhängigem Ökostrom aus Solar- und Windparks erfordert nach Expertenangaben größereBatteriespeicher. Der Bund förderte das rund sechs Millionen Euro teure Projekt in Schwerin mit 1,3 Millionen Euro.
„Die Energieversorgung in Deutschland hat sich geändert. Mit der zunehmenden Einspeisung von witterungsabhängigem Ökostrom aus dezentralen Solar- und Windparks wird der Regelungsbedarf im Netz höher. Mit diesem kraftwerksunabhängigen Speicher sind wir gemeinsam mit unserem Partner Younicos Vorreiter“, erklärte Wemag-Vorstand Thomas Pätzold. Der Batteriepark mit einer Gesamtleistung von fünf Megawatt ersetze bei der Sicherung der Netzstabilität eine 50-Megawatt-Gasturbine. Kurzfristig könnten Frequenzdifferenzen von bis zu 0,2 Hertz kompensiert werden, sagte Pätzold.
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) sagte, moderne Akkus und andere Speichertechnologien könnten bei der Gewährleistung der Versorgungssicherheit die Aufgaben von Kohle- und Gaskraftwerken übernehmen. Dies sei ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, weil weniger fossile Brennstoffe verfeuert werden müssten und so weniger CO2 anfalle.