Hannover. Auch sogenannte Großmotorgüterschiffe werden die Mittelweser zwischen den Schleusen in Bremen-Hemelingen und Minden ab dem nächsten Jahr mit Einschränkungen im Begegnungsverkehr sicher befahren können. Davon zeigt sich die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt nach der Auswertung einer Versuchsfahrt jetzt überzeugt.
„Alle sicherheitsrelevanten verkehrlichen und nautischen Randbedingungen sind gewährleistet“, erklärte der zuständige Dezernatsleiter Christoph Weinoldt bei der Vorstellung der Ergebnisse in Hannover. Lediglich an einigen Engstellen werde die Behörde die Begegnungs- und Wartestellen noch besser beschildern.
Die Versuchsfahrt war von Nautikern der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, der Bundesverbände der Binnenschifffahrt und der Selbstständigen sowie der Fachbehörde in Bremen begleitet worden. Parallel zu den laufenden Anpassungsarbeiten an der Mittelweser wurde eine Verkehrssimulation durchgeführt. Damit wurde das erwartete Verkehrsaufkommen auf dem ausgebauten Fluss abgebildet.
Den aktuellen Prognosezahlen für das Jahr 2030 nach sei zwar mit relativ wenigen Großmotorgüterschiffen zu rechnen, dafür aber mit erheblich mehr kleineren Europaschiffen, berichtete Weinoldt. Die Fahrtdauer von Bremen nach Minden werde sich damit durch vermehrte Wartezeiten vor den Schleusen und den Einbahnstrecken im Durchschnitt um drei Stunden verlängern. Durch längere Schleusenöffnungszeiten und Schleusungsabläufe solle der Verkehr entzerrt werden, erklärte Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt. Ab 2020 sollten alle Schleusen von einer neuen Leitzentrale in Minden aus gesteuert werden.
Bremens Hafenwirtschaft hatte indessen stets auf einen weiteren Ausbau der Mittelweser gedrungen. Bremens Häfen fehle sonst zukünftig eine probate Anbindung an die Binnenwasserstraßen, weil die neuen Großmotorgüterschiffe dann auf weiten Strecken nicht aneinander vorbeifahren könnten. Die Pläne hatten ursprünglich eine Verringerung der Einbahnverkehre auf nur 24 Prozent der 157 Flusskilometer vorgesehen. Derzeit können die größeren Schiffe auf 40 Prozent der kurvenreichen Strecke nicht aneinander vorbeifahren.
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