Celle. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) hat zum Abschluss des niedersächsischen Landkreistages in Celle die Zusammenarbeit zwischen Land und Kommunen im Katastrophenschutz betont. „Wir müssen darauf vorbereitet sein, überrascht zu werden“, sagte der SPD-Politiker am Freitag. Die Bewältigung der Flüchtlingsunterbringung habe gezeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit der Behörden und ehrenamtlichen Hilfskräfte sei. Das Land werde die Verbesserung der Ausbildungsmöglichkeiten, etwa die Aufstockung von Lehrgängen auf Ortsebene, unterstützen.
In einem Positionspapier hatten Vertreter der 36 Landkreise und der Region Hannover zuvor bereits vom Landtag und von der Landesregierung zusätzlich einen dreistelligen Millionenbetrag für die Finanzierung des Katastrophenschutzes gefordert. Der Präsident des Landkreistages, Bernhard Reuter, bedankte sich bei allen Helfern und Ehrenamtlichen für die Unterstützung in der Zeit der Flüchtlingskrise im Herbst und Winter 2015/2016.
Hinsichtlich der Finanzierung der damit zusammenhängenden Aufgaben sehe er allerdings weiteren Klärungsbedarf, sagte Reuter. Denn unterschätzt worden seien beispielsweise die Kosten für die notwendige Betreuung der Menschen. Beim Thema Sprachförderung mangele es an Koordination, damit passgenaue Förderangebote vermittelt werden könnten. Reuter forderte von der Landesregierung dafür ein eigenes Landesprogramm. „Ziel muss es sein, die guten Beispiele, die es in vielen Landkreisen gibt, flächendeckend auf einem bestimmten Mindestniveau anzubieten“, sagte der Präsident.
Im Landkreistag sind die 36 niedersächsischen Landkreise und die Region Hannover vertreten. Zur Landkreisversammlung in Celle kamen rund 240 Teilnehmer, darunter Abgeordnete des Bundestages und des niedersächsischen Landtages.
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