Stuhr·Groß Ippener. Zu kilometerlangen Rückstaus und einer fast zehnstündigen Sperrung der Autobahn 1 in Fahrtrichtung Osnabrück ist es gestern nach einem Gefahrgutunfall zwischen dem Dreieck Stuhr und der Anschlussstelle Groß Ippener (Kreis Oldenburg) gekommen. Als der 50 Jahre alte Fahrer eines Sattelzugs gegen 1.30 Uhr in der Nacht in einem Baustellenbereich stark abgebremst hatte, waren insgesamt 53 Kanister mit einem gefährlichen Pestizid beschädigt worden. Laut Feuerwehr war die giftige Ladung nicht ausreichend gesichert. Insgesamt waren 792 Kanister des hochkonzentrierten und ätzenden Pestizids an Bord.
Als die Feuerwehr eintraf, tropfte das Pflanzenschutzmittel laut Sprecher Henning Sittauer bereits aus dem Auflieger, deshalb seien sofort Spezialkräfte alarmiert worden. Der Stoff sei gesundheitsschädlich und außerdem sehr giftig für Wasserorganismen, so Sittauer. Da ein Abladen per Gabelstapler nicht möglich war, mussten die mehr als 100 Feuerwehrleute sämtliche Behälter per Hand vom Sattelzug räumen, um an die beschädigten Kanister zu gelangen. Zur Sicherung der Einsatzkräfte war ein Rettungswagen am Unfallort. Um die verunreinigten Schutzanzüge säubern zu können, wurde auf der Autobahn eine Dekontaminationsstelle eingerichtet. Während der gesamten Bergungsarbeiten war die A1 in Fahrtrichtung Osnabrück bis etwa 11 Uhr komplett gesperrt.
Es kam laut Feuerwehr zu langen Rückstaus. Die Polizei verzeichnete hingegen eine insgesamt 'unproblematische' Lage. Nur auf den Umleitungsstrecken sei es zu zähfließendem Verkehr gekommen.