Kabul. Die Taliban torpedieren die Parlamentswahl in Afghanistan mit Anschlägen und Angriffen: Der Polizeichef der ostafghanischen Provinz Chost sagte , bei einer Bombenexplosion in einem Wahllokal in einer Schule in Chost-Stadt sei ein Mitarbeiter der Wahlkommission (IEC) verletzt worden.
In der Hauptstadt Kabul wurde nach Polizeiangaben ein Geheimdienstmitarbeiter verletzt, als ein Sprengsatz kurz vor Öffnung der Wahllokale am Samstagmorgen detonierte. Wenige Stunden zuvor war eine Rakete in der Innenstadt eingeschlagen. Dabei wurde niemand verletzt oder getötet.
Auch in mehreren Provinzen kam es zu Raketenangriffen. Die Polizei teilte mit, in der Nähe des Flughafens am nordafghanischen Bundeswehr-Standort Kundus seien am Samstagmorgen drei Raketen eingeschlagen. In der Nachbarprovinz Tachar seien ebenfalls Raketen detoniert. In Kandahar-Stadt seien zwei Raketen eingeschlagen. In keinem der Fälle wurden Verletzte oder Tote gemeldet.
Der Fernsehsender Tolo TV berichtete, auch in der ostafghanischen Stadt Dschalalabad sei es zu einem Raketenangriff gekommen. In der östlichen Provinz Kunar seien Gefechte ausgebrochen. Die radikal- islamischen Taliban hatten zum Wahlboykott aufgerufen und Anschläge am Wahltag angekündigt.
Die Internationale Schutztruppe ISAF teilte mit, bereits am Freitag seien vier Aufständische in der Provinz Kundus getötet worden. In den vergangenen Tagen habe die Schutztruppe bei Operationen in sieben Provinzen mehrere Aufständische gefangen genommen oder getötet, die die Wahl stören wollten. (dpa)
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