Sanaa/Istanbul. Der jemenitische Präsident Ali Abdullah Salih kämpft vom Krankenbett aus weiter um die Macht.
Die staatliche Nachrichtenagentur Saba meldete in der Nacht zum Donnerstag, Salih, der sich seit einem Anschlag Anfang Juni zur Behandlung seiner Verletzungen in einem Militärkrankenhaus in Saudi-Arabien aufhält, habe Außenminister Abu Bakr al-Kirbi in der Klinik empfangen. Diesem erklärte er nach diesen Angaben, die Krise im Jemen müsse durch einen Dialog beendet werden, an dem auch seine eigene Partei, der Allgemeine Volkskongress, beteiligt ist. Al-Kirbi sagte anschließend, der Präsident befinde sich bei guter Gesundheit.
Ursprünglich hatte Salih bereits vor Tagen in seine Heimat zurückkehren wollen. Jetzt heißt es hinter den Kulissen, er sei zwar transportfähig, zögere aber noch mit einem öffentlichen Auftritt, da sein Gesicht durch die Verletzungen entstellt sei.
Seit Februar versucht eine Protestbewegung, den seit 1978 amtierenden Salih aus dem Amt zu drängen. Weite Teile des Jemen sind inzwischen unregierbar geworden. In der südlichen Provinz Abjan kämpfen Regierungstruppen gegen Al-Kaida-Terroristen. In den vergangenen Tagen hatten sich etliche Offiziere der Armee von Salih losgesagt. (dpa)