Es sind vor allem junge Kurden wie Karwan, die sich nach Belarus aufmachen, um von dort in die Europäische Union zu gelangen. Schon seit zwei Jahren wollte er nur noch weg aus dem Irak, aus Kurdistan, das seine Heimat ist. „Hier ist alles schlecht“, gab er als Begründung an, „wir jungen Leute haben keine Perspektive“. Eigentlich ging es Karwan gut in Erbil, der Hauptstadt der autonomen Kurdenregion im Irak. Er hatte Arbeit an der Rezeption eines Vier-Sterne-Hotels, wohnte bei seinen Eltern, hatte Freunde. Und doch: „Ich sehe keine Zukunft hier.“ Wie ihm ergeht es Tausenden Kurden derzeit und Tausende ließen sich vom belarussischen Diktator Alexander Lukaschenkos anlocken, über Minsk nach Polen zu reisen. Die meisten wollen dann weiter nach Deutschland. Karwan hat Familienmitglieder dort. Sein Kollege im Hotel meint, er habe es geschafft und sei bereits in Germany. Er habe ja ein Visum bekommen. Dass diese Einreisegenehmigung nur für Belarus gilt und Karwan vielleicht wie Tausende anderer noch an der Grenze festsitzt, will der Rezeptionist nicht gelten lassen. „Was?“, fragt er überrascht, „Belarus gehört nicht zur EU?“
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