Positive Nachrichten aus dem Bremer Übersee-Museum hatte Direktorin Wiebke Ahrndt den Bremer Kulturpolitikern in der Sitzung der Deputation am Dienstag zu berichten. Demnach würden 97 Prozent der Besucherinnen und Besucher des Übersee-Museums das Haus weiterempfehlen. Dies ergab eine Studie, für die 2013/14 fast 1800 Gäste befragt wurden. 67 Prozent der Befragten sagten, dass sie in dem Haus „eine schöne Zeit verbracht“ hätten.
62 Prozent bejahten, dort etwas „Interessantes gelernt“ zu haben. Die Zufriedenheit der Gäste sei sehr hoch, so Ahrndt: Alle Serviceaspekte wie beispielsweise die Freundlichkeit des Personals, die Atmosphäre des Hauses, Sitzgelegenheiten und die Familienangebote seien mit gut bis sehr gut bewertet worden. Die Besucherbefragung zeigte auch, dass Familien aus Bremen und Besucher über 50 Jahren wiedergewonnen werden konnten. „Dass sich das Übersee-Museum ein neues Leitbild gegeben hat und sich nun auf den Markenkern „Faszination. Ferne“ konzentriert, wird von den Besucherinnen und Besuchern ebenso honoriert wie die stärkere Fokussierung auf deren Bedürfnisse. Damit sind wichtige Schritte zur Neuaufstellung des Hauses vollzogen,“ kommentierte Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz (SPD) das Monitoring. Für die Dauerausstellung „Afrika“ habe sich gezeigt, dass eine lebendige, abwechslungsreiche Präsentation der Erfolgsfaktor sei. 2016 wird die Neukonzeption der ständigen Ausstellung mit „Amerika“ fortgesetzt. Die Erkenntnis, dass Besucher auch emotional ergriffen werden wollen, wurde auch bei der Konzeption der neuen Sonderschau „Faszination Wale – Mensch. Wal. Pazifik.“ berücksichtigt, die bis zum 24. April 2016 zu sehen ist. Weiter behandelte die Kulturdeputation einen Antrag der Grünen-Fraktion, der Verbesserungen in der Filmförderung anmahnt. Aktuelle Zahlen belegen, so die Grünen, dass Frauen auf Bundesebene bei der Förderung von Filmproduktionen durch die entsprechenden Institutionen, die Filmförderungsanstalt (FFA) und den Deutschen Filmförderfonds (DFFF), deutlich unterrepräsentiert sind. Die Grünen-Fraktion hatte vor diesem Hintergrund für die Kulturdeputation einen Bericht zum Frauenanteil bei der regionalen Filmförderung und audiovisuellen Produktionen Bremens angefordert. Die von der Kulturbehörde vorgelegten Zahlen bestätigen, dass der Frauenanteil bei der wirtschaftlichen Filmförderung auch in Bremen weiterhin gering ist.„Ich nehme den Bericht mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis“, sagte Kirsten Kappert-Gonther, kulturpolitische Sprecherin der Grünen: Sie freue sich, dass die Frauenquote in der kulturellen Filmförderung durch das Filmbüro Bremen e.V. im Zeitraum von 2011 bis 2014 nahezu 50 Prozent betrage. Ganz anders stellten sich allerdings die Zahlen im Bereich der wirtschaftlichen Filmförderung durch die Nordmedia Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH dar. Im gleichen Zeitraum seien insgesamt 1523 Anträge eingegangen, wobei lediglich 23 Prozent von Frauen stammen. „Wir müssen dringend überprüfen, warum der Frauenanteil auch in der regionalen wirtschaftlichen Filmförderung so gering ist“, so die Sprecherin.