Wer zufällig einmal am Hauptbahnhof in Duisburg ausgestiegen ist, sieht auf den ersten Blick, wie wenig Infrastruktur-Investitionen der öffentlichen Hand in den vergangenen drei Jahrzehnten im Westen getätigt worden sind. Hinter dem Gleis 13, an dem alle Fernzüge Richtung Norden und Osten halten, werden die Glasscheiben der Gleishalle nur notdürftig mit Klebeband zusammengehalten, unter dem Dach hängen Netze, damit Teile der maroden Konstruktion nicht auf die Wartenden fallen. Die Deutsche Bahn hat die denkmalgeschützte Stahl/Glaskonstruktion der Halle jahrzehntelang verrotten lassen, während in Berlin eine Milliarde Euro in den neuen Hauptbahnhof gepumpt wurde.
Dieses Beispiel macht deutlich, wie dringend notwendig die von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet geforderte „Sanierung West“ mittlerweile ist. So richtig es war, nach der Wende die öffentlichen Infrastrukturmittel bevorzugt in den Osten zu lenken, so dringend muss jetzt umgesteuert werden. Strukturhilfen müssen künftig allein nach Bedürftigkeit und nicht nach geografischer Lage verteilt werden. Davon könnten dann übrigens auch einige Bremer Stadtteile und Bremerhaven profitieren.