Der Brexit ist eine schlechte Nachricht für die Wirtschaft in Bremen. Das sagt Harald Emigholz, Präses der Handelskammer Bremen/Bremerhaven. Denn ein Zehntel der Bremer Exporte geht nach Großbritannien.
"Für die deutsche Wirtschaft, in besonderem Maße aber auch für die Wirtschaft im Land Bremen, ist der Brexit eine schlechte Nachricht", sagte Emigholz. Die Unternehmen müssten sich nun bei einem der wichtigsten Handelspartner auf erhebliche Veränderungen einstellen. Rund zehn Prozent der Bremer Exporte gingen nach Großbritannien. Im zurückliegenden Jahr hätten Bremer Unternehmen Waren im Wert von rund 1,6 Milliarden Euro ins Vereinigte Königreich exportiert und einen Warenwert von etwa einer Milliarde Euro importiert.
"Wir müssen nach dem Brexit nun davon ausgehen, dass der Absatz deutscher Produkte in Großbritannien zurückgehen wird", sagte Emigholz. Den Handelspartnern Großbritanniens stehe eine schwierige Zeit bevor, weil das Vereinigte Königreich seine Handelsverträge weltweit und auch mit der EU komplett neu aufsetzen müsse.
"Die damit verbundene Unsicherheit wird auf beiden Seiten von einer Investitionszurückhaltung begleitet sein. Für Europa wird die Erfahrung des Brexit dazu führen müssen, dass der europäische Gedanke wieder stärker in den Blick gerückt wird", sagte Emigholz. Europa sei neben den vielen wirtschaftlichen Vorzügen vor allem ein Garant für den Frieden zwischen den Ländern.
"Nicht nur in Großbritannien hat die Debatte vor dem Brexit zugleich aber deutlich gemacht, dass sich die Europäische Union zu umfassenden Reformen entschließen müsse – zum spürbaren Abbau von EU-Bürokratie, zur Stärkung des Subsidiaritätsprinzips und mit einem deutlichen Bekenntnis zur sozialen Marktwirtschaft." (wk)
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