Dass Deutschland zu wenig Geld für die Schiene ausgibt, wie der Lobby-Verband „Allianz pro Schiene“ kritisiert, ist seit Jahrzehnten bekannt. Erst recht, wenn die angestrebten Klimaziele schnell erreicht werden sollen. Auch wenn inzwischen wieder mehr Mittel zur Verfügung stehen: Das jahrzehntelange De-Investment bei der Deutschen Bahn hat deutliche Spuren hinterlassen. Der Blick auf die Pünktlichkeitsstatistik zeigt das jeden Tag. Bis die Milliardensummen, die heute zusätzlich ausgegeben werden, Wirkung zeigen, wird mehr als ein Jahrzehnt vergehen. Insofern ist es kein Wunder, dass 2020 kein Gleiskilometer neu gebaut worden ist.
Doch mit Investitionen in die Infrastruktur allein ist es nicht getan. Solange sich das grundsätzliche Denken bei der Deutschen Bahn nicht ändert und Fahrgäste nicht als wertvolle Kunden wahrgenommen werden, bringt auch mehr Geld aus Berlin wenig. Bei der Schweizer Bahn ist es zum Beispiel guter Brauch, sich schon für geringfügige Verspätungen zu entschuldigen. In Deutschland heißt es dagegen lapidar: „Zug fällt aus.“
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