Wiesbaden. Die Kommunen in Deutschland haben in den ersten drei Quartalen dieses Jahres ein Defizit von rund 9,2 Milliarden Euro hinnehmen müssen.
Das waren gut 38 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum mit knapp 6,7 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Die Einnahmen der Gemeinden - ohne die Stadtstaaten - stiegen leicht um 0,8 Prozent auf 120,7 Milliarden Euro an. Die Ausgaben stiegen dagegen um 2,8 Prozent auf 129,9 Milliarden Euro an.
Bei den Steuereinnahmen der Kommunen kam der wirtschaftliche Aufschwung in den ersten neun Monaten 2010 "bislang noch nicht deutlich zum Tragen", wie die Behörde schreibt. Sie stiegen um 0,7 Prozent auf knapp 42,3 Milliarden Euro. Die wichtigste Einnahme der Gemeinden - die Gewerbesteuer - erhöhte sich um 2,0 Prozent auf 20,3 Milliarden Euro. Der Anteil an der Einkommensteuer ging dagegen um 3,3 Prozent auf rund 11,9 Milliarden Euro zurück.
Die Zuweisungen der Länder für Investitionen fielen mit 5,2 Milliarden Euro deutlich höher aus als in den ersten drei Quartalen 2009 (plus 14,1 Prozent). Im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs erhielten die Kommunen von den Ländern nur noch 19,4 Milliarden Euro als Schlüsselzuweisungen (minus 8,0 Prozent).
Der größte Batzen auf der Ausgabenseite waren wieder mit 31,9 Milliarden Euro die Personalkosten, die um 2,0 Prozent stiegen. Für soziale Leistungen mussten die Kommunen 5,5 Prozent mehr ausgeben (31,6 Milliarden Euro). Die Sachinvestitionen stiegen um 9,3 Prozent auf rund 15,2 Milliarden Euro. Dies lag vor allem an Bauausgaben, die aufgrund der Konjunkturpakete von Bund und Ländern um 16,3 Prozent auf 12,2 Milliarden Euro anwuchsen. (dpa)