Berlin. Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur leichteren steuerlichen Absetzbarkeit von Arbeitszimmern strebt die Union eine schnelle Neuregelung an.
Der finanzpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Leo Dautzenberg (CDU), sagte der Zeitung «Euro am Sonntag», man werde direkt nach der parlamentarischen Sommerpause zu einer Entscheidung kommen. Auch das CDU-geführte Bundesfinanzministerium hatte eine baldige Neuregelung angekündigt.
Wie die Zeitung unter Berufung auf Unionskreise berichtet, könnte die Gesetzesänderung für eine Neuregelung Ende Oktober im Bundestag und Ende November im Bundesrat zur Abstimmung kommen. Das Thema betrifft vor allem Lehrer und vergleichbare Berufsgruppen, die zum Teil von zu Hause aus arbeiten und denen der Arbeitgeber keinen eigenen Arbeitsplatz bereitstellt. Nach Schätzung der Deutschen Steuer-Gewerkschaft könnte das Urteil zu staatlichen Mindereinnahmen in Höhe von rund 700 Millionen Euro pro Jahr führen.
Das Bundesverfassungsgericht hatte entschieden, dass die Kosten für ein Arbeitszimmer zu Hause künftig wieder leichter von der Steuer abgesetzt werden können. Das Gericht erklärte die 2007 eingeführte Beschränkung der Abzugsmöglichkeiten für verfassungswidrig. Die Kosten müssen steuermindernd berücksichtigt werden, wenn kein anderer Arbeitsplatz zur Verfügung steht, entschied das Gericht in einem am Donnerstag bekanntgegebenen Beschluss. (dpa)