In der Diskussion mit Aktivistinnen und Aktivisten hat Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) in Wilhelmshaven seine Position zum Bau von Flüssiggas-Terminals verteidigt. „Was wir hier bauen, ist ein Sprungbrett in die klimaneutrale Zukunft“, erklärte Lies bei einem Besuch des Umwelt- und Klimacamps, das seine Zelte direkt vor dem Tagungsort der heute beginnenden Umweltministerkonferenz aufgeschlagen hat.
Mehrere Vertreterinnen und Vertreter von Nabu, BUND, Greenpeace und weiteren Organisationen kritisierten, dass Umweltverbände nicht in die Entscheidung für den Bau des Terminals einbezogen wurden. Auch mit kurzer Vorlaufzeit wäre es noch möglich gewesen, um die Schweinswale vor dem Baulärm zu schützen, erklärte etwa Sabine Bartmann vom Verein Jade Wale. „Erst nachdenken, dann machen“, forderte sie. BUND-Vertreter erklärten, die Entscheidung für LNG sei „mehr ein Schnellschuss als alles andere“. Es sei besser, mehr Tempo in den Ausbau der erneuerbaren Energien zu stecken.
Umweltminister Lies, der von seinen Amtskolleginnen Katrin Eder (Rheinland-Pfalz) und Anja Siegesmund (Thüringen) begleitet wurde, erklärte, er könne die Kritik „absolut nachvollziehen“. Auch er wünsche sich, der Ausbau der erneuerbaren Energien sei bereits so weit vorangeschritten, dass der Import von fossilem Erdgas nicht nötig sei. Das nun im Bau befindliche Terminal biete aber die Möglichkeit, in Zukunft auch grünes Gas zu importieren – das sei Teil der Lösung für die künftigen Energiefragen.