Der Bund der Steuerzahler kritisiert die Entscheidung des Haushaltsausschusses des Bundestages, 46 Millionen Euro für den Nachbau der Bremerhavener "Najade" zur Verfügung zu stellen. Der Nachbau sei "vollkommen überflüssig", sagt Carl Kau vom Bund der Steuerzahler Niedersachsen und Bremen und spricht von einer "unverantwortlichen Mittelverschwendung". Der Nachbau komme nur zustande, weil Bundesmittel ohne finanzielle Beteiligung der Bremerhavener ausgeschüttet würden. Seine Sorge: Das Geld werde voraussichtlich nicht für "den Nachbau mit 'Disney-Charakter'" ausreichen, das habe die langwierige Reparatur der "Gorch Fock" eindrucksvoll gezeigt. Kau fordert deshalb, dass die künftigen Betriebs- und Folgekosten vorab geklärt werden müssten.
Wie berichtet, hatte der Haushaltsausschuss das Geld für den "Najade"-Nachbau am Mittwoch freigegeben. Bremerhaven kann damit nun mit den Planungen für die Rekonstruktion des historischen Frachtseglers beginnen.
Auch der Bremerhavener Kreisvorsitzende der FDP, Hauke Hilz, teilte sein Bedauern über die Entscheidung des Berliner Gremiums mit. Die Mittel würden viel dringender für die Sanierung des Scharoun-Baus, das Hauptgebäude des Deutschen Schifffahrtsmuseums, gebraucht. Der Sanierungsbedarf des derzeit für Publikumsverkehr gesperrten Gebäudes werde auf mehr als 40 Millionen Euro geschätzt, da weder Stadt noch Land dieses Geld im Haushalt darstellen könnten, fehle bisher eine Perspektive. "Die Entscheidung für die ,Najade' lässt eine Lösung für den Scharoun-Bau leider in weiter Ferne rücken", so Hilz.