Peking (wk). In der westchinesischen Unruheprovinz Xinjiang sind bei einem neuerlichen Gewaltausbruch elf Menschen getötet worden. Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, Angreifer hätten mit Äxten und Messern eine Polizeiwache in Serikbuya in der Präfektur Kashgar attackiert und zwei Beamte getötet. Bei der Abwehr des Angriffes seien dann neun Bewaffnete erschossen worden. Von uigurischer Seite hieß es dagegen, die Gewalt sei von den Sicherheitskräften ausgegangen.
Ein Sprecher der in München beheimateten Aktivistengruppe Weltkongress der Uiguren sprach von Schüssen auf uigurische Demonstranten. Demnach wurde zunächst ein Jugendlicher tödlich verletzt, woraufhin es zu Zusammenstößen kam, bei denen acht weitere Uiguren getötet und Dutzende festgenommen wurden. Der Sprecher bestätigte die Xinhua-Angaben von zwei getöteten und zwei verletzten Beamten. Von der internationalen Gemeinschaft verlangte er „Sofortmaßnahmen“ um zu verhindern, dass die Regierung auf uigurische Demonstranten schießen lasse.
In Xinjiang kommt es seit Jahrzehnten immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen der Staatsmacht und den rund neun Millionen muslimischen Uiguren, die sich von der Zentralregierung unterdrückt fühlen.