Anlässlich der Bremer Integrationswoche haben sich gestern etwa 100 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und den sozialen Beratungsstellen zu einem Workshop in der Handelskammer getroffen, um über Ausbildungschancen für Flüchtlinge zu diskutieren. Unter den Teilnehmern waren auch mehrere Ausbilder aus Unternehmen, die im Anschluss der Veranstaltung ihre Bereitschaft für die Gründung eines neuen Ausbildungs-Netzwerkes erklärt haben.
In den kommenden Tagen und Wochen will die Handelskammer regelmäßige Treffen mit dem Netzwerk vereinbaren. „Wir wollen in diesem Jahr noch etwa 20 Flüchtlinge in Einstiegsqualifizierungen unterbringen“, sagte Frank-Dieter Lutz von der Handelskammer. Während der Qualifizierung sollen die Jugendlichen Sprach- und Integrationskurse besuchen, um im kommenden Jahr mit der tatsächlichen Ausbildung starten zu können. Lutz, der das neue Netzwerk betreuen wird, wünscht sich für den Start etwa 10 bis 20 Firmen, die sich an dem Projekt beteiligen.
Nach Angaben der Senatskanzlei sind ab Januar 2014 etwa 150 neue Flüchtlinge pro Monat nach Bremen gekommen, 269 weitere sind zusätzlich als unbegleitete Minderjährige in die Hansestadt gekommen. „Das ist eine Entwicklung, die auch im kommenden Jahr noch andauern wird. Die meisten dieser Personen werden wahrscheinlich auch erst einmal in der Stadt bleiben“, sagt Silke Harth von der Senatskanzlei.
Handelkammer-Präses Christoph Weiss sicherte den Beteiligten Unterstützung zu. „Wir haben die Möglichkeit, den teilnehmenden Unternehmen Mentoren und Berater an die Seite zu stellen“, sagte er. Weiss appellierte an die Ausbildungsbetriebe, das Potenzial der Flüchtlinge zu nutzen. „Sie können helfen, den Fachkräftemangel entgegenzuwirken“, sagt er.
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