Hannover. Als Konsequenz des demografischen Wandels wird die Aufgabe von Dörfern oder abgelegenen Orten unvermeidlich sein. „Wir werden abgelegene Dörfer oder Einzelorte aufgeben, die überproportional hohe Infrastruktur-Kosten verursachen“, sagte der Generalsekretär der Akademie für Landesplanung und Raumforschung (ARL), Rainer Danielzyk, im Gespräch mit dem
WESER-KURIER. Zuvor seien allerdings auch in Niedersachsen noch Spielräume bei kommunaler Zusammenarbeit und Kommunalfusionen vorhanden. Als erstes seien die weiten Flächen in Ostdeutschland betroffen.
In Hannover beraten rund 300 Experten auf Einladung der ARL an diesem Freitag und Sonnabend, wie sich eine Vernachlässigung abgelegener Räume verhindern lässt. Vor allem müsse Daseinsvorsorge künftig in Leistungen statt in fester Infrastruktur gedacht werden, fordert der Experte. Anstelle des Krankenwagens in jedem kleinen Ort könnte ein Hubschrauber in der Kreisstadt günstiger sein. Arbeitsplatzargumente dürften in dieser Frage keine Rolle spielen. Auch Neubaugebiete sind aus Sicht der Raumplaner außerhalb der Ballungsräume tabu. „Gerade um die Infrastruktur zu sichern, ist es nötig, die Siedlungsflächen auf das Bestehende zu konzentrieren“, fordert Danielzyk. Die Ansiedlung von Flüchtlingen könne den Abwanderungstrend in sehr dünn besiedelten Gegenden nicht aufhalten.
Jetzt sichern: Wir schenken Ihnen 1 Monat WK+!