Der Steuerzahlerbund liefert die Zahlen, Deutschlands auflagenstärkstes Boulevardblatt die entsprechende Schlagzeile. Es ist ein erprobtes Zusammenspiel, und heraus kommt diesmal eine Breitseite gegen den „Beförderungsboom in Ministerien“, der, so der Vorwurf, immer dann zu beobachten ist, wenn es auf die Bundestagswahlen zugeht.
In der Tat: Die Zahlen, so sie denn korrekt sind, stimmen nachdenklich. 71 Top-Beförderungen, dazu über hundert weitere „Belohnungen für treue Beamte“, der Präsident des Bundes der Steuerzahler (BdSt) ruft die Kanzlerin auf den Plan. Sie müsse das stoppen, so Reiner Holznagel. Und die FDP, immer vorn dabei, wenn der BdSt die Moralkeule schwingt, spricht in Person ihres Fraktions-Vize Christian Dürr von einer „Verhöhnung“ all der „Arbeitnehmer und Selbstständigen, die in der Krise um ihre Existenz bangen“.
Die FDP sollte aber nicht mit Steinen werfen, sitzt sie doch, wie alle anderen Parteien, die Regierungsverantwortung tragen oder getragen haben, im Glashaus. Es ist nicht bekannt, dass sie mit dieser, zugegeben kritikwürdigen Tradition, aufgeräumt hätten, als sie es denn hätten können.
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