Mit einer Strafanzeige gegen den Kavernenbetreiber IVG Caverns wie auch gegen das Landesbergamt als Aufsichtsbehörde hat die Bürgerinitiative „Lebensqualität Horsten-Etzel- Marks“ gestern auf den Öl-Unfall vom vergangenen Wochenende reagiert. Die Behörde habe einen Kavernenverteiler genehmigt, der „unserer Auffassung nach nicht im Geringsten den geltenden Sicherheitsanforderungen genügt“, so BI-Sprecher Andreas Rudolph.
Dass eine Anlage ohne Videoüberwachung oder einen ständigen Wachdienst zugelassen wurde, noch in dem Ölabscheider ein Überlauf-Alarm vorgeschrieben war, lege den Verdacht nahe, dass geltende Vorschriften bei der Genehmigung nicht eingehalten wurden. Auch sei es unverständlich, dass mit einem einfachen Hebel ohne zusätzliche Sicherung ein derart umfassender Ölfluss möglich sei. Wohmöglich ist das Rohöl in Etzel tatsächlich nicht nur 20 Stunden lang aus dem leicht geöffneten Lüftungsventil geflossen. Ein Insider berichtete gestern, die Leckstelle sei vermutlich bereits seit vorvergangenen Donnerstag unentdeckt geblieben. Dabei hatte die Betreiberin bislang stets behauptet, das Gelände werde täglich begangen, zuletzt am vergangenen Sonnabend.
Dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie wird derweil nicht nur eine vorschnelle Genehmigung des Kavernenverteilers vorgeworfen. Die Aufsichtsbehörde habe zudem nach der Genehmigung zu lax kontrolliert, heißt es weiter. Kritiker halten dem Amt eine zu große Nähe zur Industrie vor. „Die Vermischung von Genehmigung und Fachaufsicht ist in jedem Fall kritisch“, sagte der Verdener Bundestagsabgeordnete Andreas Mattfeldt (CDU). Kommentar Seite 2·Bericht Seite 17