Grundsätzlich ist der langfristige Ausstieg aus der Kohleverstromung eine gute Sache. Allein die Braunkohle sorgt für rund die Hälfte der CO2-Emissionen in der deutschen Stromproduktion. Die Frage ist nur, ob der vorzeitige Ausstieg, den die Kohlekommission offenbar anpeilt, auch vernünftig ist. Daran gibt es berechtigte Zweifel, denn damit ist fürs Klima zunächst noch nichts gewonnen. Was Deutschland zusätzlich an CO₂ einspart, wird wegen des europaweiten Emissionshandels anderswo emittiert, schlimmstenfalls in antiquierten Dreckschleudern. Daher ist der Sonderweg, den die Bundesrepublik mit ihrem ehrgeizigen Klimaziel gewählt hat, 55 Prozent der CO₂-Ausstoßes (EU: 40 Prozent) bis 2030 einzusparen, eher kontraproduktiv.
Es spricht viel dafür, dass sich der Ausstieg aus der Kohle am Ende als teure Symbolpolitik entpuppt, die dem Klima nicht hilft, aber dem Verbraucher teuer zu stehen kommt. Schon jetzt sind die deutschen Strompreise die höchsten in Europa. Ein erheblicher Teil der Kosten wird durch die Finanzierung der Energiewende verursacht.Und die bezahlen alle Verbraucher gleichermaßen, von der Witwe mit kleiner Rente bis zum Multimillionär.
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