Vorsicht ist in beinahe jeder Hinsicht geboten beim Bündnis, das sich in Italien derzeit bildet. Aufgeatmet wird in Rom trotzdem. Die populistische Fünf-Sterne-Bewegung sowie die Sozialdemokraten waren bis vor kurzem erklärte Feinde. Jetzt sollen sie plötzlich harmonieren.
Die Schwierigkeiten beginnen beim Personal. Die Sozialdemokraten wollen sich verständlicherweise so weit wie möglich von der Lega abgrenzen, dem bisherigen Partner der Sterne in der Regierung. Die Sterne streben Kontinuität auch im Personal an, alles andere wäre ein Eingeständnis ihres Scheiterns in den 14 Monaten Koalition mit Noch-Innenminister Matteo Salvini.
Bündnis verhindert Machtübernahme der Rechtspopulisten
Auf dem Weg hin zur Regierung liegen also noch Felsbrocken. Dennoch muss man Sterne-Chef Di Maio und PD-Chef Zingaretti die Daumen drücken. Der Pakt der Sterne mit den Sozialdemokraten wird gewiss kein perfekter. Er verhindert aber die Machtübernahme des Rechtspopulisten Salvini. Der betreibt nicht nur eine unmenschliche Asylpolitik, sondern lässt auch die EU immer wieder in ihren Grundfesten erzittern.
Was die künftigen Koalitionspartner in Rom etwa auf den in Italien völlig vernachlässigten Gebieten Umwelt- und Sozialpolitik leisten können, steht dahin. Einen Verdienst haben sie jetzt schon: Salvinis Chauvinismus haben sie zwar nicht gestoppt. Dass sich dessen Zynismus weiterhin in italienische Gesetze ergießen kann, ist aber erst einmal verhindert.
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